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Afrika-Ausstellung in der Balanschule von Walter Egeter
Ramersdorf · Kinder-Träume aus Müll
Aus Müll basteln Kinder in Afrika dieses »Recycling-Spielzeug«. Foto: Privat
Ramersdorf · »Afrika zum Greifen nahe hieß es kürzlich in der Grundschule an der Balanstraße. Im Rahmen einer Projektwoche und zum Sommerfest der Schule zeigte der Westafrika-Kenner Walter Egeter zahlreiche faszinierende Mitbringsel von seinen Reisen durch den schwarzen Kontinent. Herzstück der Ausstellung waren rund 120 Miniaturfahrzeuge, von Kindern in liebevoller Detailarbeit aus Müll handgefertigt.
Drahtreste, zerfetzte Fahrradreifen, Blechstreifen aus alten Mückenspraydosen, ein Stückchen Schnur – die Kinder von Mali bis Burkina Faso sind äußerst erfindungsreich, wenn es darum geht, ihre Träume aus Abfall auferstehen zu lassen. »Wer kein Fahrrad hat, baut sich eben eines«, erzählt der pensionierte Eisenbahner und passionierte Westafrikareisende.
Eingetauscht wurden die kreativen Schöpfungen der jungen Aus-Alt-Mach-Neu-Künstler meist gegen dringend benötigte Gebrauchsgegenstände: Lineale, Schreibblöcke, Farbstifte, Radiergummis, Federmäppchen. »Würde ich den Kindern Geld geben, würden sie nicht mehr in die Schule gehen«, erzählt Walter Egeter.
Zu jedem Sammlerstück gehört eine Geschichte: »Dieser Junge wollte gern Lastwagenfahrer werden«, oder »hier fuhr die Rallye Dakar durch« oder »in dem Ort wurde eine Straße mit Planierraupen gebaut«. Seit seinem ersten Afrikaaufenthalt im Jahr 1982 wurde der Kontinent zur zweiten Heimat des gebürtigen Oberpfälzers. Insgesamt 130.000 Kilometer hat er in 25 Ländern zurückgelegt, davon rund 3.000 Kilometer zu Fuß durch die Wüste Sahara.
Die Mitbringsel – handgefertigte Spielwaren, rituelle Totemmasken, Fetische, Seelenleitern, mit denen die Seelen der Verstorbenen zum Himmel aufsteigen, Schmuck, Fotografien und vieles mehr – zeigt er nun in Schulen. So will er bayrischen Kindern das Leben rings um die Sahara nahe bringen.
Mit seiner Sammel- und Reiseleidenschaft hat es Walter Egeter bis in ein Erdkundebuch geschafft. Seine größte Auszeichnung sind jedoch die Freundschaften, die er überall auf seinen Reisen geschlossen hat. Er wurde sogar in den westafrikanischen Stamm der Dogon aufgenommen. Sein Stammesname: »Amakene« – übersetzt: Pforte des Glücks.
Artikel vom 14.07.2009Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp
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