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»Wir mischen uns ein«: Kinderforum am Wilhelm-Hausenstein-Gymnasium
Bogenhausen · »Ja« zu Rauchverbot auf Kinderspielplatz
Reißerische Überschriften auf den Titelblättern sind für das Brüderpaar Joschua (li.) und Levi K. (re.) eine Belastung. Ihre Forderung: Zeitungsständer sollen vom Schulweg verschwinden. Foto: js
Bogenhausen · Am vergangenen Freitag kamen im Wilhelm-Hausenstein-Gymnasium die Kinder zu Wort: Insgesamt 41 Buben und Mädchen entschieden beim Kinderforum über selbst formulierte Anträge. Gefordert wurden unter anderem ein Rauchverbot auf Spielplätzen, das Entfernen von Zeitungsständern in Schulnähe und die Verschönerung des Bolzplatzes am Fideliopark. Vertreter aus Stadtrat und Verwaltung werden die Umsetzbarkeit der Anliegen nun prüfen.
Glimmstengel haben auf dem Spiel- und Bolzplatz am Fideliopark nichts zu suchen – darin waren sich die Besucher des Jugendtreffs Muspilli und die Schüler der Knappertsbuschschule einig. Mit einem großen gelben Schild, auf dem die Aufschrift »Rauchverbot« stand, beantragten sie, den für Kinder und Jugendliche bestimmten Platz zur nikotinfreien Zone zu erklären. Die Teilnehmer der Versammlung befürworteten den Wunsch einstimmig. »Spielplatz und Rauchen, das passt nicht zusammen«, sagte auch Jana Frädrich, die Kinderbeauftragte der Stadt. Ihr Vorschlag: »Der Antrag sollte auf das gesamte Stadtgebiet erweitert werden.« Allerdings räumte sie ein, dass dies nicht einfach durchzusetzen sei. Ihre Unterstützung versprachen außerdem die Stadträte Christiane Hacker (SPD) und Marian Offman (CSU). »Wir wollen unsere Fraktionen überzeugen, sich dem Thema zu widmen«, sagte Offman.
Hacker kündigte ein fraktionsübergreifendes Vorgehen im Stadtrat an. Allerdings sei mit rechtlichen Problemen zu rechnen: »Das Rauchen im Außenbereich zu verbieten ist nicht so einfach.« Jedoch werde sie die juristischen Möglichkeiten prüfen lassen.
Als gemeinsamen Antrag trugen Schüler und Jugendtreffbesucher außerdem ihre Vorstellungen zur Verbesserung des Bolzplatzes vor. Die Jungen und Mädchen wünschen sich dort unter anderem Bänke, eine Erneuerung des Bodenbelags, ein Volleyballfeld und Beleuchtung. »Ich werde das prüfen lassen«, versprach Roland Heil vom Baureferat Gartenbau. Die Anbringung von Lampen sei jedoch wahrscheinlich nicht möglich. »Auf Beleuchtung wird derzeit bei Spielplätzen bewusst verzichtet, um die Anwohner am Abend vor Lärm zu schützen«, erklärte er.
Marion Schäfer vom Verein Kultur & Spielraum e.V. München, der die Kinderversammlung gemeinsam mit dem Bezirksausschuss Bogenhausen (BA 13) und den Kindereinrichtungen des Viertels veranstaltet hat, zeigte sich insgesamt über den Nachmittag zufrieden. Ihr einziger Kritikpunkt: »Die Schulen haben unser Projekt kaum unterstützt.« Lediglich die Knappertsbuschschule habe ihren Schülern nahegelegt, die Versammlung zu besuchen, an den meisten anderen Schulen im Stadtteil hingegen sei die Veranstaltung nicht einmal angekündigt worden.
Julia Stark
Artikel vom 08.07.2009Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp
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