Streetwork Moosach hat jetzt eine feste Außenstelle mit Räumen für Beratung

Moosach · Hilfe auf 50 Quadratmetern

Bunte Eröffnung der Streetwork-Räume in Moosach: Dominik Krause, Gabriele Bertz vom Stadtjugendamt und Gönül Sahin, Streetwork Moosach (v.l.).	Foto: sd

Bunte Eröffnung der Streetwork-Räume in Moosach: Dominik Krause, Gabriele Bertz vom Stadtjugendamt und Gönül Sahin, Streetwork Moosach (v.l.). Foto: sd

Moosach · Lange musste Gönül Sahin, Streetworkerin in Moosach, auf diesen Tag warten. Jetzt war es endlich so weit, die Außenstelle in der Welzenbachstraße 30 in Moosach wurde jetzt offiziell eingeweiht. 20 Jahre arbeitet die Sozialarbeiterin in der Jugendarbeit, seit 2003 ist sie für den Stadtbezirk Moosach zuständig. Die Arbeit der Streetworker findet zwar hauptsächlich auf der Straße statt, »doch der Bedarf nach eigenen Räumlichkeiten für die Jugendarbeit hat mit den Jahren zugenommen«, erklärt Sahin.

Das liegt insbesondere auch an der Zunahme der Einzelfälle, die Raum benötigen, sagt Sahin. »Die Suche nach geeigneten Räumlichkeiten gestaltete sich sehr schwer«, erzählt Wolfgang Piegsa, Regionalleiter beim Stadtjugendamt. Dafür seien sie mit den nun gefundenen Räumen umso zufriedener. »Über das Kommunalreferat sind wir an die Räumlichkeiten der GWG Hausverwaltung gekommen«, erinnert sich Sahin.

Von der ehemaligen Hausverwaltung wurden knapp 50 Quadratmeter für die neue Streetwork-Außenstelle zur Verfügung gestellt. Dafür wurden Wände eingezogen und Räume geteilt. Nun stehen zwei großzügige Zimmer sowie Küche und Toilette für die wichtige Arbeit zur Verfügung. Auch bei den Mietkonditionen sei die GWG den Jugendarbeitern sehr entgegen gekommen. »Wir sehen die Einrichtung als eine Bereicherung für den Standort«, lässt Hartmut Penzoldt, Teamleiter der GWG, wissen. Seiner Meinung nach sei die neue Stelle für die Jugendarbeit am richtigen Platz, denn das komme dem durch Familien gekennzeichneten Wohnumfeld zugute. Diese Ansicht wurde nicht immer von der Stadt befürwortet. Bis vor vier Jahren war noch die Überlegung, ob die Büros für die Streetworkarbeit nicht generell abgeschafft werden, erzählt Piegsa.

Doch der Gedanke wurde schnell wieder fallen gelassen. Außenstellen seien mittlerweile üblich bei der Jugendarbeit, um Beratungen anbieten, aber auch um die pädagogischen Materialien lagern zu können. Zudem brauche es eine feste Anlaufstelle für die Jugendlichen. In den neuen Räumen haben diese sogar schon mit Hand angelegt und bei der Gestaltung der Einrichtung tatkräftig geholfen. »Dabei gab es vor Jahren noch große Probleme mit den Jugendlichen, Polizei und Anwohnern«, erinnert sich Gönül Sahin an die Situation zu Beginn ihrer Arbeit 2003.

Das habe sich mittlerweile deutlich gebessert, doch die vielfältigen Ursachen für Konflikte seien geblieben: Probleme in den Familien, Schule oder Arbeitslosigkeit, aber auch Frust über die Gesellschaft. Nicht zuletzt mangele es noch immer an jugendgerechten Plätzen im Viertel. Eine der wenigen, die Skateranlage an der Triebstraße ist so beliebt, dass es immer wieder zu Rangeleien um die Nutzung des Platzes käme. Die Gruppen geraten gegenseitig aneinander, weiß Sahin, weil der Basketballplatz und die Skateranlage zu dicht nebeneinander platziert seien. Immer wieder müsse sie als Streitschlichterin zwischen den Gruppen vermitteln.

Dabei sollen auch die neuen Räume helfen: Dank des neuen Büros kann Sahin ihre Arbeit besser entfalten und ihre Angebote erweitern. Ihre Hauptarbeitsstätte bleibt aber dennoch die Straße.

Sofia Delgado

Artikel vom 30.06.2009
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