Au · Dreister Anwalt

Au · Da hatte es wohl einer sehr eilig: Eine Streife der Polizeiinspektion 21 (Au) wurden am Dienstag, 5. Mai, morgens um 9.30 Uhr, in der Ohlmüllerstraße auf einen stadteinwärts fahrenden Porsche aufmerksam, dessen Fahrer mit einem Handy ohne Freisprecheinrichtung telefonierte. Die Beamten fuhren dem Porsche nach und konnten den Pkw auf Höhe der Reichenbachbrücke einholen. Als die Streifenbeamten links neben dem Porsche fuhren, telefonierte der Fahrer noch immer.

Auf Ansprache äußerte er in aggressivem Ton: »Man wird doch wohl noch fünf Minuten telefonieren dürfen«. Als sich die Fahrzeugkolonne vor ihm wieder in Bewegung setzte, fuhr er weiter und ignorierte die Beamten. Diese fuhren daraufhin mit Blaulicht und Anhaltesignalen hinter dem Porschefahrer her. Auf Höhe der Reichenbachbrücke musste der Mann seinen Wagen verkehrsbedingt anhalten und die Beamten gingen zu dem stehenden Wagen. Während eine Polizeiobermeisterin mit dem Fahrer durch die geöffnete Seitenscheibe sprach, stand ihr Streifenpartner zur Sicherung an der rechten Fahrzeugseite.

Der Porschefahrer weigerte sich seinen Führerschein und seinen Fahrzeugschein herauszugeben und fuhr zügig vom Kontrollort los. Dabei fuhr er dem auf seiner rechten Fahrzeugseite stehenden Polizeibeamten mit dem hinteren rechten Reifen über den Fuß. Der Beamte wurde dabei leicht verletzt und musste sich später zur Untersuchung in ein Krankenhaus begeben.

Am Ende der Reichenbachbrücke gelang es den Beamten schließlich den Porschefahrer endgültig anzuhalten. Hier händigte der Fahrer seine Dokumente aus und gab an, Rechtsanwalt zu sein und zu einem dringenden Termin zu müssen. Von einem Überfahren des Fußes des Beamten hätte er nichts bemerkt. Das Unfallkommando hat entsprechende Ermittlungen gegen den Rechtsanwalt eingeleitet.

Artikel vom 12.05.2009
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