Jugendliche Ideen gegen die Krise: Finanzprojekt am Gymnasium Moosach

Moosach · Direkter Draht nach Berlin

Kreativer Umgang mit der Krise: Projektteilnehmer Vera Seibel, Michel Hiebl, Andrea Rönhildt, Alice Müller (alle 15 Jahre) und Lehrer Ulrich Mehrer (v.l.).	F.: sd

Kreativer Umgang mit der Krise: Projektteilnehmer Vera Seibel, Michel Hiebl, Andrea Rönhildt, Alice Müller (alle 15 Jahre) und Lehrer Ulrich Mehrer (v.l.). F.: sd

Moosach · Wenn es darum geht, schulisches Neuland zu betreten oder an schulübergreifenden, spannenden Projekten mitzuarbeiten, dann ist das Gymnasium in Moosach meistens ganz vorne mit dabei. »Wir sind sehr offen für innovative Kooperationen«, erklärt Schulleiter Dr. Peter Riedner, weshalb das Gymnasium bereits seit einigen Jahren auch als Modus 21 Schule (Modell Unternehmen Schule im 21. Jahrhundert) aufgestellt ist.

Diese Auszeichnung war mit der Grund für die Deutsche Kinder- und Jugendstiftung, das Moosacher Gymnasium als Partner für ein schulübergreifendes Bildungsprojekt auszuwählen. »Entscheidend war die Tatsache, dass die Schule neue Technologien in die Lernprozesse mit einbezieht, sagt die Programmleiterin der Stiftung, Dr. Sabine Schweder. Projektsponsor FinanceScout24 hatte als Thema »Finanzkrise – Risiko für den Generationenvertrag?«; vorgegeben.

Mit dem Ziel, dass die Jugendlichen sich ihrem Alter entsprechend mit der aktuellen Wirtschaftslage und der Finanzkrise in Deutschland auseinandersetzen und diese gemeinsam mit Mitschülern und Lehrern diskutieren. Der Schulleiter in Moosach war von dem Thema sofort angetan, doch nicht nur er. »Auch die Nachfrage der Schüler war sehr groß, weil sie das Thema sehr interessant finden«, erzählt Riedner. Nun erwartet die Schüler eine ganz neue Herausforderung: Gemeinsam mit Berliner Schülern werden sie an dem interaktiven Bildungsprojekt teilnehmen.

Beinahe der gesamte Austausch wird auf der Internetplattform Schola-21 stattfinden, welche von der Stiftung entwickelt wurde. Als didaktisches Werkzeug hat es sich bewährt und wurde 2004 mit dem Deutschen Bildungssoftware-Preis digita ausgezeichnet. Doch bevor die Schüler damit arbeiten, gab es am gestrigen Dienstag im Moosacher Gymnasium ein reales Treffen der beiden Schulgruppen. Erste Fragen zum Thema wurden von beiden Schülerseiten aufgegriffen und dokumentiert. Sowohl die Berliner Schüler als auch die Moosacher sind dabei gut aufgestellt. Die Zwölftklässler aus Berlin gehören dem Leistungskurs »Politische Wirtschaft« an und haben das Thema bereits im Lernstoff integriert. Bernhard Meier, der betreuende Lehrer der Berliner, ist daher zuversichtlich: »Wir sind auf das Thema vorbereitet, außerdem habe ich lange Erfahrung mit Computern, das dürfte also kein Problem sein«, ist er sich sicher.

Auch in Moosach macht sich die teilnehmende zehnte Klasse keine Sorgen. »Wirtschaftlich sind die Schüler unserer Schule gut gebildet, das hat mit dem Lehrplan zu tun«, sagt ihr Lehrer Ulrich Mehrer, der die Jugendlichen während des Projekts auch betreuen wird.

»Wir sind zwar kein Wirtschaftsgymnasium, sondern ein naturwissenschaftlich-technologisches und sprachliches, haben jedoch ein eindeutiges Profil im Fach Wirtschaft und Recht, und eine Öffnung in Richtung Wirtschaft«, erklärt Schulleiter Riedner. »Dieses Fach wird von ausgebildeten Wirtschaftsphilologen unterrichtet.« Die offizielle Auftaktveranstaltung ist diesen Donnerstag, 7. Mai, im Moosacher Gymnasium. Die Berliner werden mittels Beamer und Laptop dazugeschaltet. Dann haben alle Projektteilnehmer bis 1. Juni, Start der Onlinephase, Zeit, sich mit der Plattform auseinander zu setzen. Im September folgt das große Finale in Berlin. Die Münchner reisen in die Hauptstadt und diskutieren beim Abschluss­podium mit. Das soll aber nicht der endgültige Schlusspunkt sein: Projektleiterin Schweder ist sich aus langjähriger Erfahrung sicher, dass die beiden Schulen auch über das Projekt hinaus zusammenarbeiten werden. Sofia Delgado

Artikel vom 05.05.2009
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