Runder Tisch in Sachen Sport – Bogenhausener Vereine kämpfen ums Budget

Bogenhausen · »Wir zahlen drauf«

Vertreter der Bogenhausener Sportvereine haben sich mit Mitgliedern des BA 13, Bogenhausen, zusammengesetzt, um ihre Anliegen zu diskutieren. Sorge bei vielen Vereinen: die schlechter werdende finanzielle Bilanz. 	Foto: ko

Vertreter der Bogenhausener Sportvereine haben sich mit Mitgliedern des BA 13, Bogenhausen, zusammengesetzt, um ihre Anliegen zu diskutieren. Sorge bei vielen Vereinen: die schlechter werdende finanzielle Bilanz. Foto: ko

Bogenhausen · Fluktuation bei jungen Sportlern, marode Sportbauten und -plätze und wenig finanzielle Einnahmen sind Themen, mit denen sich Bogenhausener Sportvereine beschäftigen. Einen Überblick ihrer Situation gaben Vereinsvertreter im Ökologischen Bildungszentrum an der Englschalkinger Straße beim Gespräch mit Mitgliedern des Bezirksausschusses Bogenhausen (BA 13).

Geladen zum Sportgespräch hatte Berndt M. Hirsch, BA-13-Fraktionsvor- sitzender der FDP, Vorsitzender des Unterausschusses »Vereine und Projekte« und Behindertenbeauftragter.

Walter Reichert, Vorsitzender des Cosima Tennis Clubs an der Cosimastraße, sagte, dass aufgrund des günstigen Beitrags inklusive Trainingsmöglichkeiten viel Tennisnachwuchs käme, der dann aber »ab einem Alter von 15 bis 16 Jahren wieder geht«. Im Fußball ist es laut Walter Sichert, Vorstand des FC Rot-Weiß Oberföhring an der Johanneskirchener Straße, ähnlich.

Vor allem bei Europa- und Weltmeisterschaften renne ihm der Nachwuchs die Türen ein. »Wir könnten mehr Jugendliche halten, wenn wir mehr aufnehmen könnten.« Im Moment habe der Verein aber keine Kapazitäten und kämpfe außerdem mit sanierungsbedürftigen Umkleiden und Sanitäranlagen. Der Platzmangel kann mit Containern und Räumen in der nahegelegenen Schule aufgefangen werden und es wird auch ein neues Vereinssportzentrum auf dem Gelände des FC Rot-Weiß Oberföhring geben. Baubeginn des rund 1,3 Millionen Euro teuren Gebäudes, das dann neben dem FC Rot-Weiß auch den SC Prinz Eugen und den Jitterbug Club unter dem Dachverband »Trägerverein Vereinssportzentrum Oberföhring« beherbergt, soll voraussichtlich im Jahr 2011 erfolgen.

Problematisch bleibt dann aber für die Vertreter des SC Rot-Weiß, des SC Prinz Eugen und auch derer anderer Vereine die Schere zwischen hohen Kosten und zum Teil zu niedrigen Einnahmen durch Mitgliedsbeiträge. Laut dem Vorsitzenden des SC Prinz Eugen, Bertram Hacker, ist gerade Schwimmen, das in der Halle auf dem Gelände der Prinz-Eugen-Kaserne angeboten wird, ein »entscheidender Faktor«. Manche Eltern ließen ihre Kinder gar nicht erst zum Schwimmen, da neben den Beiträgen Extrakosten anfallen würden. »Außerdem zahlen Jugendliche weniger und wir zahlen dann drauf, das können wir uns auf Dauer nicht leisten.«

Auch der Reit- und Voltigierverein Daglfing ist an seiner finanziellen Leistungsgrenze. Dort wird unter anderem therapeutisches Reiten für Kinder angeboten, das die Eltern finanziell oft ebenfalls nicht stemmen können. »Wir sind ohne Budget, das wir als gemeinnütziger Verein ja auch gar nicht erwirtschaften dürfen«, sagt zweite Vorsitzende Romy Keller. Dabei sei der Preis hier sowieso schon moderat. Eine halbe Stunde mit Therapeut und Pferd kostet 20 Euro.

Berndt M. Hirsch und seine BA-Kollegen werden die Ideen und Themen der Sportvereine in den BA-Gremien behandeln und an die entsprechenden städtischen Stellen weiterleiten. Beim Gespräch sollte der Leiter des Sportamtes der Stadt München, Rudolf Behacker, den Vereinsvertretern Rede und Antwort stehen. Er hat krankheitsbedingt abgesagt. Kirsten Ossoinig

Artikel vom 07.04.2009
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