Mit dem Bauprojekt 88north erhält Moosach ein architektonisches Schmankerl

Moosach · »Absolute Aufwertung«

Ehemaliges »Bärlocher-Gelände« in der Riesstraße, wo bald der außergewöhnliche Gebäudekomplex 88north entstehen wird.	 Illustration: Riesstraße 16 GmbH & Co KG

Ehemaliges »Bärlocher-Gelände« in der Riesstraße, wo bald der außergewöhnliche Gebäudekomplex 88north entstehen wird. Illustration: Riesstraße 16 GmbH & Co KG

Moosach · Noch sieht es auf dem Areal in der Riesstraße 16, dem ehemaligen Sitz der Chemiefabrik Bärlocher, aus wie in einer Mondlandschaft. Spätestens Ende 2010 soll hier jedoch ein Gebäude stehen, das aus architektonischer Sicht weit über den Stadtteil hinaus seinesgleichen suchen wird. Verantwortlich hierfür ist die Riesstraße 16 GmbH & Co KG, die in Zusammenarbeit mit den BRT Architekten Bothe Richter Teherani/Hamburg für die Verwirklichung des außergewöhnlichen Bauprojekts 88north zuständig ist.

Auf dem Entwurf ist ein sechseinhalb Geschosse hohes Bürogebäude zu sehen. Durchgänge und Gebäudeeinschnitte geben dem Bau ein markantes Gesicht. Die Lufträume zwischen den Abschnitten prägen die Architektur des Gebäudes. Insgesamt entstehen vier großzügig geschnittene Innenhöfe, von denen sich zwei zur Riesstraße und zwei zu den Grünflächen an der Ostseite öffnen. Eine dreigeschossige Durchgangspassage durchfährt den Gebäudekomplex und schafft eine Achse, die alle Innenhöfe und die fünf Eingangslobbys miteinander verbindet.

Die Außergewöhnlichkeit des Projekts stach Martina Schröpfer, Vorsitzende des Unterausschusses Bau, Umwelt und Wirtschaft im Bezirksausschuss Moosach (BA 10), nach der Präsentation der Pläne sofort ins Auge: »Hier wird darauf geachtet, dass alle vier Gebäudeseiten gleich hochwertig sind. Sogar die Draufsicht ist nicht durch technische Aufbauten beeinträchtigt.

Das expressive Gebäude ist eine absolute Aufwertung für den Standort Moosach.« Laut Schröpfer rief der Entwurf des etwa 145 Millionen Euro teuren Projekts auch in der Stadtgestaltungskommision größtenteils anerkennende Reaktionen hervor. Speziell die Hochwertigkeit des Baus wurde von den hochrangigen Gremiumsmitgliedern immer wieder unterstrichen. Die Tatsache, dass die Putzoberfläche des Gebäudes, das 40.000 Quadratmeter Bürofläche aufweist, in Graphitschwarz gehalten ist, stellt für Schröpfer kein Problem dar. Helle Farbakzente an den Torbögen sowie ein großzügiger Grünstreifen mit Bepflanzung sollen 88north nicht wie einen »dunklen Kasten« erscheinen lassen. Schröpfer hebt hervor: »Der Bauträger hätte auch das ganze Grundstück bebauen können. Ich bin froh, dass er das nicht vor hat.«

Momentan säumen noch tiefe Gruben das Gelände an der Riesstraße. Aufgrund von Altlasten, die noch aus der Zeit der Chemiefabrik Bärlocher stammen, tauschen beziehungsweise heben die Bauarbeiter derzeit Erdmaterial aus. Sind diese Arbeiten dann abgeschlossen, wird das 88north, ein architektonisches Schmankerl in Moosach, Form annehmen und womöglich den ein oder anderen Architekturinteressierten in das Viertel locken. Andreas Weiß

Artikel vom 31.03.2009
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