Umbau des Schwabinger Krankenhauses Ende 2009: Vorstellung der Entwürfe

Schwabing · Die Wege werden kürzer

Am Montag präsentierten Reinhard Fuß, Susanne Ritter vom Planungsreferat, Klinikdirektor Manfred Kirchner und Franz Hafner (v.l.) die ersten drei Plätze des Architekten-Wettbewerbs, hier der »Ludes«-Entwurf. Foto: ko

Am Montag präsentierten Reinhard Fuß, Susanne Ritter vom Planungsreferat, Klinikdirektor Manfred Kirchner und Franz Hafner (v.l.) die ersten drei Plätze des Architekten-Wettbewerbs, hier der »Ludes«-Entwurf. Foto: ko

Schwabing · Voraussichtlich ab Ende 2009 wird das Schwabinger Krankenhaus saniert. Komplett abgerissen wird bei der Erneuerung außer der jetzigen Notaufnahme nichts. Der riesige Gebäudekomplex auf insgesamt 171.000 Quadratmetern wird vor allem zentraler gestaltet. Den Verantwortlichen wollen die fast 100 Jahre alte Klinik nach Vorgaben des Denkmalschutzes sowie betriebswirtschaftlichen und modernen Kriterien bis ins Jahr 2017 umzubauen.

Die Investitionskosten liegen zwischen 130 bis 170 Millionen Euro. »Erhebliche Probleme« schaffen laut Klinikdirektor Manfred Kirchner momentan zu weite Wege auf dem Krankenhausgelände, zu viel Logistik und ungünstige Stationsgrößen. Außerdem seien die laufenden medizinischen und pflegerischen Kosten aufgrund der Weitläufigkeit und des Alters des Bauwerkes zu hoch. Mit der Sanierung sollen diese Mängel behoben werden.

Die derzeit neun Bettenhäuser mit jeweils einer Station zu 42 Betten etwa werden zu vier Bettenhäusern mit jeweils zwei Stationen und 32 Betten. Die neu sanierten Stationsunterkünfte werden zentraler beim Haupthaus liegen und jeweils mit einem Anbau versehen. Im Moment muss das Klinikpersonal vom Hauptgebäude zum am weitesten entfernt liegenden Bettenhaus eine Strecke von rund 600 Metern zurücklegen.

Mit der Sanierung verkürzt sich der Weg um zirka die Hälfte. Insgesamt wird das Krankenhaus nach der Sanierung 110 stationäre Betten weniger haben, nämlich nur noch 870. Geplant ist außerdem, in den frei werdenden Bettenhäusern am Rande des Klinikareals weitere Versorgungsangebote unterzubringen: unter anderem einen psychiatrischen Dienst der Isar-Amperkliniken in Haar, einen Blutspendedienst und weitere Angebote speziell für Kinder.

Die Neuerungen des Klinikumbaus sind auch Teil des Entwurfes zum neuen Klinikgelände, wie es sich das Berliner Architekturbüro »Ludes« vorstellt. Sie haben den ersten Preis im Wettbewerb um die Sanierung des Schwabinger Krankenhauses gewonnen. Der zweite Preis ging ebenfalls nach Berlin, an das Architekturbüro »studioinges«, der dritte Preis wurde in München an das Architekturbüro Wallner vergeben. Neun Architekten-Entwürfe wurden eingereicht.

Mitte September hat das Preisgericht, bestehend unter anderem aus Fachleuten in Sachen Architektur und Krankenhausplanung sowie Stadtrat, Planungsreferat, Heimatpflege und Denkmalschutz sich entschieden, für den ersten Platz war das Votum einstimmig. Alle drei ersten Plätze liegen übrigens auch so gut wie im vorgegebenen Kostenrahmen, der ursprünglich mit 130 Millionen Euro angesetzt war.

Die Sanierung soll laut Reinhard Fuß, Geschäftsführer Strategie und Planung der Städtischen Klinikum München GmbH, die den Architektenwettbewerb ausgelobt hat, »Spitzenmedizin in modernen Räumen, aber in einer alten Anlage« vereinen. Bis es so weit ist, wird nun mit allen drei Architekten-Preisträgern noch einmal verhandelt, bis die endgültige Entscheidung für einen der Entwürfe feststeht. Nach einer Abstimmung mit dem Sozialministerium wird mit der Detailplanung begonnen, bevor Ende 2009 dann der Startschuss für die Sanierung fällt. Kirsten Ossoinig

Artikel vom 30.09.2008
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