Mietverhältnisse sollen bestehen bleiben

Giesing · Verkauf von Wohnungen

Ganze Wohnblöcke an der Chiemgaustraße sollen ihren Besitzer wechseln. Foto: Hettich

Giesing · Nach aktuellen Informationen aus dem Bezirksausschuss Obergiesing und einem dem Gremium vorliegenden Schreiben des Konzerns an seine Mieter erwägt Siemens ganz offensichtlich, seine Wohnkontingente an der Chiemgaustraße zu veräußern.

In besagtem Schreiben an die Mieter ist von einer »Prüfung« eines möglichen Verkaufs die Rede. Wie zudem im BA bekannt wurde, will das Unternehmen seine umfangreichen Immobilienanteile nur im Block an einen dann wohl größeren Investor und nicht einzeln veräußern. Die Mieter werden nach Angaben der örtlichen SPD-Fraktionssprecherin Inge Hügenell in diesem Schreiben dahingehend »beruhigt«, dass »ihre Mietverhältnisse im derzeitigen Rahmen auch bei einem Eigentümerwechsel erhalten bleiben« würden. Laut Siemens-Statement in dem Papier würden derzeit »Verkaufsverhandlungen geprüft, aber nicht geführt«.

Stimmen im BA

»Noch nicht!« so die interfraktionell einmütige Erwartung im Stadtteilgremium. In einem Eilantrag zur jüngsten Sitzung jedenfalls forderte die SPD, ein potenzieller Erwerber und Investor müsse neben dem Bestandsschutz endlich auch den seit Jahren versprochenen Lärmschutz »so schnell wie möglich in Angriff nehmen«.

Schon seit Jahren kursieren auf dem Terrain auf der Südseite der Chiemgaustraße (ungefähr im Bereich der ehemaligen Post, Anm. d. Red.) Pläne, wie man mit einer erweiterten Riegelbebauung und Baulückenschließung die von der Ringtrasse herrührenden Lärmprobleme eindämmen könnte. Im SPD-Antrag ist nun die Rede von der »Befürchtung«, im Falle eines Verkaufs könnten diese wesentlichen Maßnahmen »entweder weiterhin auf die lange Bank geschoben oder überhaupt nicht durchgeführt werden«.

Möglichen Tendenzen dieser Art will der BA nach seinem einstimmigen Votum durch entschlossene Fürsprache zugunsten der Anwohner entgegen wirken. Denn trotz der Konzernbeteuerungen von der alleinigen »Prüfung« könnte es nach Ansicht von Antragstellerin Inge Hügenell »jetzt mit einem solchen Verkauf sehr schnell ernst werden.«

HH

Artikel vom 24.09.2008
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