Bogenhauser Politiker engagieren sich für Dorfensembles

Bogenhausen · Der Kampf geht weiter

Stadtrat Robert Brannekämper, Dr. Thomas Zimmermann und der Vorsitzende des Landesdenkmalrates Dr. Ludwig Spaenle diskutieren über die geplante Streichung des Dorfensembles Englschalking.	F: Privat

Stadtrat Robert Brannekämper, Dr. Thomas Zimmermann und der Vorsitzende des Landesdenkmalrates Dr. Ludwig Spaenle diskutieren über die geplante Streichung des Dorfensembles Englschalking. F: Privat

Bogenhausen · Im 13. Stadtbezirk stehen drei Dorfensembles auf der roten Liste des Landesamts für Denkmalpflege. Entweder stimmen sie nicht mit dem Urkatasterplan von 1809 überein oder sind bereits durch Neubauten stark verändert und damit nicht mehr schützenswert – soweit die Stellungnahme des Landesamts.

Die Bogenhauser Stadtteilpolitiker wollen sich ihren idyllischen Dorfkern jedoch nicht nehmen lassen und setzen alles daran, den Ensembleschutz zu retten. So traf man sich bereits Ende August zu einem Ortstermin. Die Bogenhauser CSU besuchte am Montag, 8. September, erneut die betroffenen Ortskerne und lud dazu Dr. Ludwig Spaenle.

»Der Vorsitzende des Bayerischen Landesdenkmalrates sollte sich persönlich ein Bild von den beabsichtigen Streichungen der Dorfensembles im 13. Stadtbezirk machen«, erklärt Robert Brannekämper. Zusammen mit seinem Parteikollegen Dr. Thomas Zimmermann spricht er sich klar gegen die Streichung der drei Dorfensembles in Daglfing, Englschalking und Johanneskirchen sowie der deutlichen Verkleinerung des Ensembles in Oberföhring aus.

»Der Wunsch des Bayerischen Landesamtes für Denkmalpflege den Ensemblestatus für die drei Ortskerne zu entziehen, hat für unsere Dorfkerne erhebliche Nachteile und mittelfristig negative Auswirkungen auf die zukünftige Stadtgestalt«, so der örtliche Landtagsabgeordnete Zimmermann.

Stadtrat Brannekämper, zuständiger Verwaltungsbeirat im Planungsreferat für den Bereich Denkmalpflege, hält die beabsichtigte Streichung von historischen Ensembles im Münchner Nordosten sogar für »unverantwortlich«. »Die radikale Streichung von historischer Bausubstanz aus der Denkmalliste widerspricht dem eigentlichen Schutzauftrag der Behörde und wird in den nächsten Jahren zu erheblichen Verlusten an kultureller Identität in der Millionenstadt führen«.

Ludwig Spaenle, Vorsitzender des Landesdenkmalrates, unterstützte die Bogenhauser mit in ihrem Wunsch und stellte fest, dass die »Kompetenz der Streichung von Ensembles ausschließlich dem Landesdenkmalrat obliegt«. Und eine »Ausmerzung historischer Schutzzonen« werde der Landesdenkmalrat nicht hinnehmen.

Parteiübergreifende Unterstützung erhalten Brannekämper und Zimmermann von ihren Kollegen aus dem Bezirksausschuss, die sich bei der ersten Ortsbegehung ebenfalls gegen die Streichung ausgesprochen hatten.

ak

Artikel vom 09.09.2008
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