Lesungen mit Wedekind Enkeln

Sonntagsmatinee

Bogenhausen · Im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Der Traum vom Schreiben. Schriftstellerinnen in München (1860–1960)“ wird in der Sonntagsmatinee am 18. Februar die Schauspielerin und Ehefrau Frank Wedekinds Tilly Wedekind-Newes (1886–1970) durch bisher unveröffentlichte Briefe vorgestellt.

Schon als Backfisch auf der Bühne und eigentlich, wie sie selbst sagt, für „klassische Rollen geboren“, stellte sie ihr Talent und ihre berufliche Karriere in den Dienst des Werks Frank Wedekinds.

Er schrieb ihr seine Rollen auf den Leib und profitierte von ihrem Erfolg. Die Münchner Zeit von 1908–1918 dokumentiert ein Briefwechsel, in dem sich die Auseinandersetzung zwischen ihrer eigenen erfolgreichen Schauspielkarriere und der ambivalenten Liebe zu dem Dramatiker widerspiegelt. „Er hatte vergessen, dass er eine selbstständige Schauspielerin geheiratet hat“, schrieb sie 1969 in ihren Memoiren.

Aus diesen Briefen sowie aus denen an die gemeinsamen Töchter Pamela und Kadidja Wedekind liest ihr Enkel Anatol Regnier, Schauspieler, Musiker, Schriftsteller und Herausgeber der Briefe von Frank Wedekind und ihre Enkelin, die Schauspielerin Carola Regnier. Sie tragen Gedichte unter anderen aus dem Band „Die Wetterfahne“ von Frank Wedekind vor. Anatol Regnier singt Lieder von Frank Wedekind zur Gitarre. Veranstalter sind Monacensia und Verein für Fraueninteressen e. V. Der Eintritt beträgt 10 DM, 8 DM ermäßigt. Sonntag, 18. Februar 2001, 11 Uhr. Veranstaltungsort ist die Bibliothek „Monacensia“, Maria-Theresia-Straße 23.

Artikel vom 07.02.2001
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