Schüler leiden an Haltungsschwächen

Lehel · Rückenstudie »500 plus«

Beim Doktor werden Haltungsschäden erkannt und behoben. 	Foto: VA

Beim Doktor werden Haltungsschäden erkannt und behoben. Foto: VA

Lehel · 513 Schüler des Münchner Luitpold Gymnasiums im Alter von 9 bis 19 Jahren wurden auf Drängen der »Elterninitiative Rückenoffensive 15« auf Haltungsschäden untersucht. Die Studie zeigt, dass bereits rund 50 Prozent der Schüler an Haltungsschwächen leiden. Orthopädie-

Die Auswertung der Ergebnisse macht deutlich, dass in den Münchner Klassenzimmern enormer Handlungsbedarf besteht. Die Schüler wurden bei der Untersuchung auf Rückenprobleme befragt: Sie klagen vor allem über Schmerzen in Halswirbelsäule, Brust, Lendenwirbelsäule und Kniegelenken. Fast ein Viertel der Schüler (24 Prozent) hat Beschwerden im Bereich der Wirbelsäule und des Rückens.

Die Ergebnisse eines orthopädischen Checks sowie einer Haltungsmessung mit einem speziellen Haltungsanalysesystem (Corpus concepts) zeigen, dass bereits 51,3 Prozent der Schüler Haltungsschwächen aufweisen. Davon haben 25,6 Prozent der Schüler bereits gravierende Haltungsschwächen. Bei 31,4 Prozent der Schülerinnen und Schüler ist die Rumpfmuskulatur zu schwach ausgebildet. 14 Prozent der Schülerinnen und Schüler haben ein Hohlkreuz. Diese Fehlstellung gilt als eine der Hauptursachen für das Entstehen von Haltungsschwächen.

Auf die Ergebnisse aufbauend finden jetzt konkrete Umsetzungsmaßnahmen für die Schülerinnen und Schüler statt. Im Rahmen der Auswertung erhält jedes Kind ein individuelles Übungsprogramm gegen seine Haltungsschwächen oder zur Vorbeugung. Die Studie zeigt auch den Handlungsbedarf für eine schrittweise Verbesserung der Schülerplatzverhältnisse durch rückengerechte ergonomische Tische und Stühle und für mehr Bewegung im Schulalltag auf. Die bundesweite Gesundheitskampagne »Rückenoffensive 15« gemeinsam mit der Bundesarbeitsgemeinschaft für Haltungs- und Bewegungsförderung e.V. setzt sich vor Ort durch die »Elterninitiative Rückenoffensive 15 am LPG« aktiv ein.

Kampagne und Arbeitsgemeinschaft geht es um eine schrittweise Verbesserung der Schülerplatzverhältnisse und damit nach dem Grundsatz »bewegter Rücken – wacher Geist« um eine gesunde äußere Haltung als auch eine starke innere Haltung. »Nur der ganzheitliche Ansatz von äußerer und innerer Stärke schafft das Selbstwertgefühl und die Lernmotivation, die unsere Kinder für die Schule und später für ihr Leben brauchen« sind sich Initiatoren, Behörden, Schule und Eltern einig.

Wesentliche Ursachen für immer frühzeitiger auftretende Entwicklungsstörungen unserer Kinder wie Koordinations- und  Haltungsschwächen sowie Rückenschmerzen sind immer längere Sitzzeiten auf nicht der Körpergröße angepassten Sitzmöbeln in der Schule, zu Hause und in der Freizeit in Verbindung mit akutem Bewegungsmangel. Das Fatale daran ist: Dauersitzen trifft Heranwachsende zu einem Zeitpunkt, in dem hoch sensible wachstumsbedingte Veränderungen ihre Reifung und Entwicklung prägen.

Rückenschmerzen beeinträchtigen somit den Bildungs- und Erziehungsauftrag der Schule. Sie stehen im Zusammenhang mit einer verringerten Lernmotivation und reduziertem Lernerfolg bei den betroffenen Kindern und Jugendlichen und dadurch schlechteren Zukunftschancen.

Ziel am Beispiel der »Elterninitiative Rückenoffensive 15 am Luitpold-Gymnasium« ist es, mit Hilfe des Patenschaftsmodelles den Schülern und Schülerinnen in Zukunft ergonomische höhenverstellbare Schulmöbel zur Verfügung zu stellen. Eine Sach- oder Geld-Patenschaft pro Stuhl, Tisch oder auch für ein komplettes Klassenzimmer kann von Eltern als auch Unternehmen übernommen werden. Die ersten Paten sind gefunden und warten auf die Umsetzung zum Wohle der Schüler und Schülerinnen vor Ort.

Artikel vom 19.03.2008
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