Tipps von der Ernährungswissenschaftlerin Susanne Wendel

Bogenhausen · Elternabend am WHG: Essen Sie bunt!

18 Stück Würfelzucker in einem halben Liter Cola: Ernährungswissenschaftlerin Susanne Wendel hält am WHG einen Vortrag.	 Foto: Arnowski

18 Stück Würfelzucker in einem halben Liter Cola: Ernährungswissenschaftlerin Susanne Wendel hält am WHG einen Vortrag. Foto: Arnowski

Bogenhausen · »Wer acht Stunden am Stück telefoniert, verbraucht genauso viel Kalorien wie bei einem halbstündigen Dauerlauf: nämlich 350.« Auch zum Schluss überraschte Diplom-Ökotrophologin Susanne Wendel ihr Publikum. Eingeladen zu dem Informationsabend unter dem Motto »Lernen geht durch den Magen« hatte der Elternbeirat des Wilhelm-Hausenstein-Gymnasiums in Bogenhausen.

Eigentlich weiß man es ja, und trotzdem ernähren sich viele Menschen falsch, oder wie die Expertin für gesundes Essen sagt, nicht artgerecht. »Niemand würde seinen teuren Ferrari mit Diesel betanken«, wundert sich die bekannte Buchautorin »auf den eigenen Teller aber kommt trotzdem vieles, was alles andere ist als super.«

Zu fett, zu einseitig, zu viel. Auf diese Formel lassen sich die schlechten Angewohnheiten bringen. Wendel klärte die Eltern unterhaltsam auf, ohne den vielzitierten Zeigefinger. Und sie hat auch nichts gegen ein Stück Schokolade oder die Leberkäs-Semmel. »Wir Menschen brauchen auch Seelenfutter, damit es uns gut geht«, und zeigt durchaus Verständnis für den einen oder anderen Dickmacher, nur zuviel davon dürfe es eben nicht sein.

Ganz wichtig für alle, die fit durch den Tag kommen wollen: Ein gesundes Frühstück als Grundlage, das die verbrauchten Energiereserven auffüllt. Vollkornbrot, ein Müsli oder Milch gehören dazu. »Und was ist, wenn meine Tochter um sieben Uhr morgens nichts hinunterbringt?«, will da eine Mutter wissen. Die pragmatische Antwort: »Geben Sie ihrem Kind genug für die Pause mit.« Ein Brot, Obst oder Joghurt, wäre das richtige, empfiehlt die Ernährungswissenschaftlerin und empfiehlt in diesem Zusammenhang: »Männer und Kinder bekommt man am besten zum Obstessen, wenn man die Früchte klein schneidet.«

»Bringen Sie mehr Farbe in das Essen«, rät Susanne Wendel. Und das gilt auch für Fertiggerichte, ohne die es, so weiß die Expertin, oft nicht geht. Wer aber zu den Ravioli aus der Dose, noch schnell einen Salat zaubert oder Tiefkühlgemüse dazu serviert, hat schon viel erreicht. Und wenn die Jugendlichen dann lieber zu zuckerhaltiger Limonade oder anderen Süßigkeiten greifen, sollten die Eltern nicht vergessen, dass sie beim Essen Vorbildcharakter haben.

Auch beim Essen gilt: die Kinder verhalten sich oft so wie ihre Eltern. Nicht zuletzt deswegen hatte der Elternbeirat vorgeschlagen, die Ernährungswissenschaftlerin auch direkt zu den Schülern ins Klassenzimmer zu holen. Und der Direktor des WHG, Wolfgang Hansjakob, sagte sofort ja und opferte dafür gern ein bisschen Unterricht.

So konnten an diesem Tag die Schüler der fünften und sechsten Klassen mal von unverdächtiger Seite erfahren, dass Pommes Frites vier Mal so viele Kalorien haben wie Pellkartoffeln. Oder Milch zu trinken (möglichst einen Liter pro Tag) viel besser ist als irgendwelche Milchsnacks zu konsumieren.

»Es war zwar ein bisschen anstrengend vor jeweils 150 Kindern zu sprechen«, so das Resümee von Susanne Wendel nach ihren beiden Vormittagsvorträgen, »aber die Kinder haben gut mitgemacht und waren sehr interessiert.«

Artikel vom 18.03.2008
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