»Brain-Gym« kann nicht nur in der Schule helfen

Bogenhausen · Das bewegte Klassenzimmer

Bogenhausen · Wenig Aufwand, große Wirkung. Wer täglich etwas »Brain Gym« treibt, hat es im Leben leichter. In Schule und Beruf helfen die kinesiologischen Übungen, Konzentration und Leistungsfähigkeit enorm zu steigern. Wie das geht, darüber informierte die Neurobiologin Andrea Schröpel bei einem Elternabend im Wilhelm-Hausenstein-Gymnasium (WHG).

Drei, vier Minuten am Morgen, mehr Zeit braucht man eigentlich nicht, um sein Hirn in Schwung zu bringen. Bevor die eigentliche Gymnastik beginnt, sollte man ein Glas Wasser trinken. »Die darin enthaltenen Mineralstoffe«, so die Heilpraktikerin, »helfen tatsächlich beim Denken, denn ohne Salze können die Nerven keine Reize übermitteln.« Gezuckerte Getränke sind übrigens kontraproduktiv, die erhöhen nur kurzfristig die Leistungsbereitschaft, ehe der Körper richtig abschlafft.

Der erste Eindruck: »Brain-Gym« kocht also auch nur mit Wasser. Und so simpel wie dieses Rezept, sind auch die eigentlichen »Gymnastik-Übungen« für den Kopf. Die erste für den morgendlichen Hausgebrauch: das Drücken der sogenannten Gehirnpunkte. Sie liegen unter dem Schlüsselbein und werden mit Daumen und Zeigefinger gedrückt, während die andere Hand den Bauchnabel massiert. »Ich hatte anfangs auch Zweifel«, so die promovierte Naturwissenschaftlerin, »ob das tatsächlich etwas bewirken kann.« Ihre Skepsis schwand, als sie während einer gesundheitlichen Krise am eigenen Leib erfuhr, wie grundlegend kinesiologische Übungen ihren Zustand besserten.

Andrea Schröpel gab daraufhin ihren eigentlichen Beruf als Wissenschaftlerin in den USA auf und arbeitet mittlerweile als Heilpraktikerin in München. Zum morgendlichen Programm sollten ihrer Ansicht nach auch das »Überkreuzen« und das »Hook-Up« gehören. Beides ebenfalls einfache Übungen. Wie die gesamte »Brain-Gym« regen sie die Hirnaktivitäten an, sorgen dafür, dass die unterschiedlichen Hälften und Areale unseres Denkapparates aktiviert sind und zusammenarbeiten. Sie nehmen dadurch Spannungen, bauen so Stress ab.

Die Mütter und Väter, die auf Einladung des Elternbeirates zu dem Informationsabend im Wilhelm-Hausenstein-Gymnasium gekommen sind, können sich selbst überzeugen: Brain Gym ist kinderleicht, viele Übungen lassen sich sogar im Sitzen ausführen. Also auch beispielsweise während einer Schulaufgabe, wenn der berühmte Blackout alles Gelernte ausgelöscht zu haben scheint. Andrea Schröpel empfiehlt, die Übungen auf jeden Fall morgens zu Hause, möglichst vor jeder Schulstunde sowie vor Prüfungen zu machen. »Brain Gym macht aus mir zwar keinen neuen Menschen und ersetzt auch nicht das Lernen, aber es hilft, das Potenzial auszuschöpfen.«

Artikel vom 05.12.2007
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