Jetzt passiert die U3 »Oberwiesenfeld« und »Olympia-Einkaufszentrum«

Milbertshofen · Neue Bahnhöfe am Netz

Zahlreiche Bürger warteten auf die Eröffnug der neuen Bahnhöfe Oberwiesenfeld und Olympia-Einkaufszentrum (oben). Foto: ras, Baureferat

Zahlreiche Bürger warteten auf die Eröffnug der neuen Bahnhöfe Oberwiesenfeld und Olympia-Einkaufszentrum (oben). Foto: ras, Baureferat

Milbertshofen · Die Münchner Untergrund-Bewegung weitet sich aus: Hunderte von Münchner Bürgern feierten am Sonntag die Einweihung der zwei neuen U-Bahnhöfe der U3. »Oberwiesenfeld« und »Olympia-Einkaufszentrum« heißen die beiden neuen Stationen, die die Linie im Münchner Norden um 2,2 Kilometer verlängern.

Der Countdown für die neue Untergrund-Bewegung hat am Sonntag um zehn Uhr an der Münchener Freiheit begonnen: Von der Giselastraße kommend, rollt die U3 aus dem Schacht, stoppt und öffnet erstmals die Türen für Fahrgäste, die nicht nur bis zur bisherigen Endhaltestelle »Olympiazentrum«, sondern weiter bis ins Olympia-Einkaufszentrum (OEZ) fahren wollen.

Die Fahrt ist somit keine gewöhnliche – ebenso wie die Fahrgäste keine gewöhnlichen sind: Münchens Oberbürgermeister Christian Ude (SPD) und Bayerns Staatsminister für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz, Otmar Bernhard (CSU), etwa steigen ein, ebenso Christoph Hillenbrand, Regierungspräsident von Oberbayern. Bürger also, die Otto-Normalmenschen eher selten in der U-Bahn antreffen. Für Ude ist die Einweihung der U-Bahnhöfe eine besondere Aufgabe: »Jetzt habe ich das Dutzend voll!«, scherzt er, als der Zug wenige Minuten später erstmals in den Bahnhof »Oberwiesenfeld« einfährt und elf Meter unter der Erde zum Stehen kommt. Zum zwölften Mal nämlich darf der OB eine U-Bahn einweihen, wie er erzählt – »ich glaube, das dürfte außer mir noch niemand geschafft haben«, sagt er stolz.

Es riecht nach frischem Beton, eine Seitenwand des neuen Bahnhofs schillert in knalligem Orange. Ude hält eine kurze Rede auf dem Bahnsteig – dann geht es auf dem zweiten und längsten Abschnitt der neuen Strecke weiter: 1,5 Kilometer saust der Zug jetzt durch den durch grelle Neonlampen erleuchteten Schacht, dann bremst er ab und scheint in einer Fantasy-Landschaft zu landen. Ein Panzer aus pyramidenförmig zulaufenden Blechen umfängt den Aussteigenden beim Bahnhof »OEZ« und erinnert an Reptilien aus grauer Vorzeit, die mit ähnlichen stachelartigen Extremitäten ausgestattet waren. Dann geht es zurück zum Oberwiesenfeld, wo sich inzwischen hunderte schaulustige Münchner eingefunden haben.

Baureferentin Rosemarie Hingerl hält eine Rede, sie wertet die Realisierung des knapp 183 Millionen Euro teuren Projekts als eines der schwierigsten im Münchner U-Bahn-Bau. »Der Baugrund hatte es in sich, Grundwasser machte die Arbeiten unter Tage technisch sehr aufwändig.« MVG-Chef Herbert König indes rühmte die Bedeutung der neuen U-Bahnlinie, die am OEZ eine Verbindung zur U1 und damit neben einer Ost-West-Achse auch eine Nord-Süd-Achse nach Harlaching herstellt: »Mit dem Aufeinandertreffen von U1 und U3 ergeben sich ganz neue Fahrmöglichkeiten. Beispielsweise ist das Olympiazentrum nun auch vom Hauptbahnhof aus passabel erreichbar.« Durch die Erweiterung wuchs das Münchner U-Bahn-Netz auf über 100 Kilometer Länge an – 93,2 Kilometer davon dienen dem Fahrgastbetrieb. Auch die Zahl der U-Bahnhöfe steigt an: 98 sind es jetzt. Ende 2010, wenn Moosach mit zwei weiteren Stationen »ans Netz geht«, sind die 100 voll. Rafael Sala

Artikel vom 30.10.2007
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