Neuer Geschäftsführer der Diakonie – Christoph Duschl

Moosach · »Bei uns in guten Händen«

Im Dialog – Pfarrer Rupprecht und der Geschäftsführer der Diakonie Christoph Duschl.	 Foto: em

Im Dialog – Pfarrer Rupprecht und der Geschäftsführer der Diakonie Christoph Duschl. Foto: em

Moosach · »Sie gehen aus der Kirche und schon geht es Ihnen gut!« Das Augenzwinkern von Pfarrer Gerhard Rupprecht am Ende seines Gottesdienstes vergangenen Sonntag verriet, dass er damit nicht auf die erbauliche Wirkung frommer Worte und Gesänge hinwies. Es war viel eher die Einladung zu einem Glas Sekt im Hof der Heilig-Geist-Kirche, um Christoph Duschl willkommen zu heißen – den neuen Geschäftsführer des Vereins für soziale Aufgaben der Moosacher Diakonie, so sein offizieller Titel.

Der Sozialpädagoge leitet den Verein seit Mai diesen Jahres, doch für die offizielle Einführung ließ sich die Pfarrei Zeit, um sich erstmal in der täglichen Arbeit kennenzulernen. Das Konzept ging auf – über 150 Gemeindemitglieder, Kirchenvertreter und Lokalpolitiker bereiteten dem 43-Jährigen einen herzlichen Empfang. Sonnenschein, eine Straßenmusiker-Band und viele Luftballons trugen zur fröhlichen Atmosphäre bei.

»Mit dem neuen Chef lässt sich gut arbeiten,« fasste der Vorsitzende des Vereins, Dr. Gerhard Tröger, das Feedback der 37 hauptamtlichen und etwa 20 ehrenamtlichen Mitarbeiter zusammen. Duschl erwiderte das Kompliment: »Das Motto der Diakonie lautet ›Bei uns in guten Händen‹. Diese Kollegen setzen das jeden Tag mit großem Engagement um.« Bei den Mitarbeitern sieht der bisherige Bereichsleiter des TÜV Süd einen Schwerpunkt seiner Arbeit, erklärt er im Gespräch mit dem Moosacher Anzeiger: »Das Thema ›Überalterung der Gesellschaft‹ kenne ich schon aus meiner bisherigen Arbeit. Doch hier gewinnt es eine ganz neue Brisanz. Wenn die alten Menschen immer mehr werden, wo finden wir dann qualifizierte Mitarbeiter für die Pflege?«

Vorerst liegt die größte Herausforderung für die Moosacher Diakonie aber im Umzug der Heilpädagogischen Tagesstätte (HPT). Bis zum Jahresende ist die Gruppe aus acht bis zehn Kindern mit Verhaltens- und Lernschwierigkeiten und drei professionellen Betreuern noch am Lerchenauer See untergebracht. »In einem kleinen Hexenhaus«, so Duschl. Das Häuschen aus den 20er Jahren genügt aber schon lange nicht mehr den modernen Ansprüchen. Daher arbeiten alle Mitarbeiter darauf hin, dass die HPT nach den Weihnachtsferien im evangelischen Zentrum in der Riesstraße wieder eröffnen kann.

Das bedeutet jede Menge Bürokratie, Architektenarbeit und neuen Innenausbau sowie Kosten von 50.000 Euro, schätzt Duschl. »Meine Aufgaben liegen dabei ja im Management. Aber wenn ich die wuseligen Kinder der HPT sehe – also, das würde mich schon reizen, da direkt in der Gruppe mitzuarbeiten.«

»Er ist ins kalte Wasser gesprungen und geschwommen,« zeigt sich Pfarrer Gerhard Rupprecht beeindruckt von dem Elan des Familienvaters. Duschl betont: »Er managt nicht einfach einen caritativen Betrieb, sondern es geht um mehr. Christoph Duschl geht es um die Menschen.« Eva Mäkler

Artikel vom 10.10.2007
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