»Die Arche« kümmert sich um die vergessenen Kinder

Moosach · Kinderarmut auch in Moosach

Moosach · Mit dem Begriff Kinderarmut assoziieren viele vor allem Beispiele aus dem Ausland. Dass aber auch in Deutschland und sogar mitten in Moosach Kinder in armen Verhältnissen leben, ist vielen unbekannt. Vor einem Jahr, am Montag, 18. September, eröffnete der Verein Christliches Kinder- und Jugendwerk e.V in der Brieger Straße 51 die Einrichtung »Die Arche«.

Seither finden dort Kinder schulische Hilfen, Abenteuercamps und ein kostenloses Mittagessen. Gegründet wurde das Projekt die Arche bereits vor zwölf Jahren in Berlin.

Doch die Arbeit in den Städten unterscheidet sich. »In München haben wir es vor allem mit emotionaler Armut zu tun«, schildert Sozialpädagoge Simon Schild. Dennoch gäbe es auch in München Kinder, deren erste Mahlzeit das warme Essen der Arche sei. In Berlin kommen bis zu 600 Kinder täglich, in Moosach sind es etwa 50. Vor allem die Hausaufgabenbetreuung ist hier wichtig: »Die Moosacher Kinder kommen aus nach außen hin intakt wirkenden Familien, aber dennoch sind viele hier auf sich alleine gestellt und wissen nicht was sie nach der Schule tun sollen«, erklärt Schild. Die Kinder und Jugendlichen können von Montag bis Freitag ab 16 Uhr in die Einrichtung kommen. Am Donnerstag, 13. September, erschien nun das Buch »Deutschlands vergessene Kinder« mit Geschichten aus dem Leben der Arche-Kinder.

Darin haben die Projektleitung Pastor Bernd Siggelkow und Pressesprecher Wolfgang Büscher die Erlebnisse und die grausame Realität mittelloser Kinder in Deutschland zusammengestellt. »Hinter der Kinderarmut stecken Gesichter, Geschichten und Emotionen, das wollten wir zeigen«, erklärt Siggelkow. Dennoch lautet der Untertitel »Hoffnungsgeschichten aus der Arche«. Die Geschichten seien zum Teil harte Realität, aber es gäbe auch positive Beispiele. Das Buch ist für 14.95 Euro im Handel erhältlich. Ein Euro geht davon an "Die Arche"-Kinderstiftung.

Ziel ist es dadurch noch mehr Archen in ganz Deutschland, demnächst in Memmingen, Potsdam und Düsseldorf zu eröffnen. Die Arche ist eine christliche Einrichtung und der Glaube spielt für viele Mitarbeiter eine wichtige Rolle, nicht alle davon sind aber Christen. Pastor Siggelkow bringt es auf den Punkt: »Aber Gott hat Sprechstunde, wenn die Arche zu hat.« K. Schubert

Artikel vom 19.09.2007
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