TSV Moosach-Hartmannshofen plant Solardach auf seinem Vereinsgebäude

Moosach · Sportlicher Klimaschutz

30.000 Euro Betriebskosten pro Jahr sind zu viel. Jetzt will TSV-Vize Manfred Dietel das Solarzeitalter einläuten, um eigenen Strom zu produzieren. 	Foto: ras

30.000 Euro Betriebskosten pro Jahr sind zu viel. Jetzt will TSV-Vize Manfred Dietel das Solarzeitalter einläuten, um eigenen Strom zu produzieren. Foto: ras

Moosach · Mit dem Präsidiumswechsel soll ein frischer Wind durch den »Turn- und Sportverein Moosach-Hartmannshofen« wehen: Ziel des neuen Vorstandes ist es, die Energiekosten auf dem Vereinsgelände drastisch zu reduzieren. Gedacht ist an eine Solaranlage auf dem Rückdach des Vereinsgebäudes. So wie bisher kann es nicht mehr weitergehen, ärgert sich Manfred Dietel: »Wir zahlen viel zu viel für Strom und Wasser.

Nach der Sommerpause wollen wir das angehen.« Nicht nur dem neuen und alten Vizepräsidenten des Sportvereins Hartmannshofen sind die Energiekosten auf dem Gelände an der Lechelstraße ein Dorn im Auge. Der gesamte Vorstand – angeführt vom neuen Chef Heinz Zellner – ist sich einig, dass etwas passieren muss. Die Kosten für Strom, Wasser und Heizung steigen seit Jahren: Allein die Flutlichtanlage, die im Sommer täglich ab 20 Uhr und im Winter ab 16 Uhr den Fußballrasenplatz bis um 21 Uhr erleuchtet, verbraucht mit ihren acht Lampen 16.000 Watt – zum Vergleich: Bei einer Haushaltsglühbirne sind es zwischen 25 und 100 Watt. Dann kommt der Unterhalt der Tennis-, der Ski-, der Tischtennis- und der Fitness-Abteilungen hinzu, deren Räume beleuchtet und beheizt werden müssen.

Auch die beiden Bahnen, über die die Stöcke der Eisstockschützen flitzen, schlagen in puncto Energieaufwand satt zu Buche. Insgesamt 52.000 Kilowattstunden Strom müssen jährlich in die Sportanlagen investiert werden, die von rund 1.100 Mitgliedern aus der näheren Umgebung in Anspruch genommen werden. Das entspricht dem jährlichen Energiebedarf von etwa 20 Mietswohnungen – mit den entsprechenden Kosten: 30.000 Euro muss der TSV inzwischen pro Jahr berappen. Eine Summe, die nur zum Teil durch die Mitgliederbeiträge gedeckt werden kann. »Das ist einfach Wahnsinn«, meint Vize-Präsident Dietel.

Um das zu ändern, will der neue Vorstand bald schon das Gespräch mit dem Eigentümer des Areals, der Bayerischen Schlösser- und Seenverwaltung, suchen. Geplant ist, auf dem Rückdach des Vereinsgebäudes Solaranlagen zu installieren. Das Gebäude gehört zwar dem Verein, doch das gut 12.000 Quadratmeter große Grundstück drum herum ist gepachtet. Zwar habe man »noch nichts konkretisiert«, doch Dietel ist zuversichtlich, dass die Gespräche mit dem Pächter erfolgreich verlaufen werden: »Ich kann mir nicht vorstellen, dass es da von Seiten der Schlösser- und Seen-Verwaltung Vorbehalte gibt. Wir hoffen auf einen positiven Bescheid.« Der Schritt sei überfällig, doch Versäumnisse möchte Dietel dem alten Vorstand, mit Kurt Wildner an der Spitze, nicht vorwerfen: »Wildner hat 15 Jahre lang eine hervorragende Arbeit geleistet und einen intakten Verein hinterlassen.«

Die Energiepolitik sei eben nicht Schwerpunkt seiner Arbeit gewesen. Jetzt aber wolle man diesen Bereich »transparenter« machen. Profitieren dürften von dieser Politik vor allem die Hartmannshofener: 95 Prozent der Mitglieder kommen aus der Moosacher Siedlung. Die Sportanlage erfreut sich unter den Einheimischen nicht nur einer großen Beliebtheit, sondern sie ist fast schon so etwas wie eine Institution geworden: Seit das Vereinsgebäude im Januar 1995 durch Brandstiftung zerstört wurde, haben alle Hände fleißig mitgewirkt, um ein neues Heim für den Verein zu schaffen. R. Sala

Artikel vom 04.09.2007
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