Bebauung des Geländes am Altenheim Effnerstraße liegt auf Eis

Bogenhausen · Proteststurm gegen Lärm

Die Anwohner der Effnerstraße befürchten durch den Neubau des Altenheims Schallreflexionen, welche die ohnehin schon starke Lärmbelastung weiter verstärkt.	Fotos: ak

Die Anwohner der Effnerstraße befürchten durch den Neubau des Altenheims Schallreflexionen, welche die ohnehin schon starke Lärmbelastung weiter verstärkt. Fotos: ak

Bogenhausen · »Ich habe Drohbriefe erhalten, aber Angst habe ich keine. Es muss schließlich noch erlaubt sein, die eigene Meinung zu sagen«, ärgert sich Christiane Hacker. Die Vorsitzende des Bezirksausschusses Bogenhausen bekam in den letzten Wochen den Ärger der Anwohner zu spüren, da sie deren Einwände bezüglich der geplanten Bebauung des Geländes am Altenheim Effnerstraße kritisch beäugte.

»Dabei habe ich vollstes Verständnis dafür, dass die Anwohner der Effnerstraße nicht noch mehr Lärm wollen«, erklärt Hacker. Schließlich befürchten die Anwohner, dass sich die ohnehin schon starken Immissionsbelastungen durch den Bau an der Effnerstraße noch verstärken werden – von zusätzlich entstehenden Reflexionen an der gegenüberliegenden Reihenhausbebauung ist die Rede.

Deshalb wird nun auch ein erweitertes Schallgutachten erstellt das die Lärmbelastung genauer unter die Lupe nimmt. »Dass die Bürger alle rechtlichen Möglichkeiten nutzen, ist auch völlig legitim«, sagt Hacker – auch wenn sie selbst nicht daran glaubt, dass es zu Lärmreflexionen kommt. Doch Aussagen von Anwohnern, dass sie alles tun werden, damit auf dem Gelände gar nicht gebaut wird, stoßen bei der SPD-Politikerin auf Widerstand: »Da hört sich bei mir der Spaß auf – für derartige Verzögerungstaktiken habe ich null Verständnis!« Das Pflegeheim sei genauso wie die Wohnbebauung dringend nötig.

Außerdem lebten die Anwohner ja schon seit Jahren mit dem Lärm der Effnerstraße. So überschreitet die derzeitige Verkehrslärmbelastung bereits die Schwelle der Gesundheitsgefährdung (70 Dezibel). Aus diesem Grund könnten die Anwohner auch seit Jahren Zuschüsse von der Stadt beantragen, um effektiven Lärmschutz zu betreiben. Ob das bereits geschehen ist, stellt Hacker jedoch in Frage.

Eins scheint klar: Die Streitereien um die Bebauung des Geländes werden so schnell kein Ende nehmen. Erst wenn das Schallgutachten fertig ist – das Planungsreferat rechnet noch im Herbst mit ersten Ergebnissen – und der möglicherweise geänderte Bebauungsplan erneut öffentlich ausgelegt ist, geht’s voran – vorausgesetzt die Beschwerden der Anwohner halten sich in Grenzen. Dass es aber nach der erneuten Auslegung wieder zu massiven Einwänden der Anwohner kommen wird, davon ist wohl mittlerweile auszugehen. Andrea Koller

Artikel vom 04.09.2007
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