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Hier treffen Schwabinger auf Milbertshofener: Wie der Petuelpark verbindet
Milbertshofen · Zusammengewachsen?
Erzählen lassen hat Anne Handlos (r.) Schwabinger und Milbertshofener über den Petuelpark. Die können sich dort ab Samstag spielerisch begegnen bei »Petuel spielt im Park«. Fotos: Stadtteilarbeit e.V., ms
Milbertshofen · Vor genau drei Jahren wurde er eröffnet, der Petuelpark. Wo früher der Mittlere Ring eine Schneise zwischen Schwabing und Milbertshofen geschlagen hat, verbindet heute eine Grünoase die beiden Stadtteile. Und die können sich auf besonders unkomplizierte Weise etwa am kommenden Wochenende begegnen, wenn dort das Familienfestival »Petuel spielt im Park« startet.
Tatsächlich sind die zwei »Grenzgebiete« durch den 900 Meter langen und 60 Meter breiten Grünstreifen zusammengewachsen, der Park wird auch rege genutzt, aber die Mauer in den Köpfen, die gibt es noch. Das hat die Münchner Geologin Anne Handlos in ihrer Diplomarbeit herausgefunden. Für das 120-Seiten-Werk mit dem Titel »Zwischen Schwabing und Milbertshofen – Der Petuelpark« hat die 29-Jährige vor kurzem den Münchner Hochschulpreis 2007 bekommen.
Die mit 3.500 Euro dotierte Auszeichnung vergibt die Stadt seit 1993 jährlich für herausragende Abschlussarbeiten der LMU, TU und FH zum Thema München und Stadtentwicklung. Handlos wollte wissen, inwieweit die Aufhebung der Trennwirkung des Mittleren Rings durch den Bau des Petuelparks zu einer Annäherung der angrenzenden Wohngebiete Milbertshofen und Schwabing Nord geführt hat. 16 direkte Anwohner diesseits und jenseits des Parks hat sie befragt, darunter Schüler, Engagierte, wie vom Verein Stadtteilarbeit, oder Rentner. »Einer hat sogar schon hier gewohnt als es auch den Mittleren Ring noch nicht gegeben hat«, berichtet die Geologin. »Manche leben schon seit ihrer Kindheit da. Viele sind sehr in ihrem Stadtteil verwurzelt und wollen nicht weg.« Nicht mal die paar Meter gen Norden. Besonders einige Schwabinger »bestehen deutlich auf die Grenze zwischen den Stadtteilen«, meist wegen des Image von Milbertshofen als Arbeiter- oder Ausländerviertel.
Der Petuelpark gehöre aber für Schwabinger wie Milbertshofener bereits zu ihrem Wohnumfeld dazu, so Handlos, und ist somit die Schnittstelle, die beide Wohngebiete integrieren kann. Eine Annäherung bisher getrennter Stadtteile sei möglich, zieht Handlos Bilanz, aber ein längerer Prozess. Die 29-Jährige hat selbst zwei Jahre am westlichen Ende des Parks an der Schleißheimer Straße, Ecke Petuering gewohnt und sei »nie die paar Schritte nach Milbertshofen gegangen«. So sei auch die Idee für die Diplomarbeit entstanden.
An die orangerote Wand habe sich so mancher noch nicht gewöhnt. Umwege seien geblieben, Kreuzungen gebe es weiter wenige, »aber das ist wahrscheinlich nicht anders lösbar gewesen«, meint Handlos. Gut gefällt der frischgebackenen Geologin, dass alles behindertengerecht ist und abgestimmt mit der Pfennigparade. »Die nutzen den Park ja auch sehr und profitieren dadurch.« Handlos’ Fazit rund um den Petuelpark: »Es ist nicht alles besser geworden, aber schöner.« ms
Artikel vom 17.07.2007Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp
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