St. Johann von Capistran feiert Pater Horst Nowak

Ein Priester aus Bogenhausen

Pater Nowak vor 25 Jahren bei seiner Primiz mit Mutter Charlotte. Foto: Privat

Pater Nowak vor 25 Jahren bei seiner Primiz mit Mutter Charlotte. Foto: Privat

Bogenhausen · Am 1. Juli feiert die katholische Gemeinde St. Johann von Capistran einen besonderen Gottesdienst: Das 25-jährige Priesterjubiläum von Pater Horst Maria Nowak CMM, der fast die Hälfte seines Lebens in München-Bogenhausen verbracht hat. Dem 1938 in Würzburg geborenen Sohn eines Polizeiamtmannes war es ursprünglich nicht in die Wiege gelegt worden, einmal die geistliche Laufbahn zu ergreifen.

Nach der dramatischen Flucht als Kind aus Breslau 1945, wohin es die Familie Nowak aufgrund des Berufes des Vaters verschlagen hatte, zog die fünfköpfige Familie in die Parkstadt Bogenhausen.

Horst, der älteste Sohn, verdiente sich zunächst harte Dollars im Hotelservice des Amerikaner-Hotels Columbia. Mit dem Geld konnte er ganz erheblich Mutter Charlotte, Bruder Gerd und Schwester Ursula unterstützen, die nach dem Tod des Vaters 1949 keine leichten Zeiten durchlebten. Schließlich lernte der kunstsinnige Horst Nowak den Beruf des Dekorateurs und arbeitete für renommierte Münchner Modefirmen. Dann war er für eine Werbeagentur tätig und reiste für Mode-Aufnahmen mit Models in der ganzen Welt herum. Doch immer wieder kehrte er zu seiner Familie nach Bogenhausen zurück.

Ganz unerwartet verspürte er plötzlich in den 70er Jahren seine Berufung, doch arbeitete er zunächst erst einmal ehrenamtlich in der Drogenberatung und bei der Telefonseelsorge mit. Nach einer ihn tief bewegenden Begegnung mit Pfarrer Harrrer aus Waldtrudering, entschloss er sich Priester zu werden. 1976 trat Horst Nowak in den Orden der Mariannhiller Missionare ein. Die Familie legte ihm keine Steine in den Weg. »Unsere Mutter sagte immer«, so erinnert sich Bruder Gerd Nowak noch heute, »wenn Gott und Du es so wollen, dann soll es so geschehen«. 1982 wurde Horst Maria Nowak im Linzer Dom von Bischof Maximilian Aichern zum Priester geweiht. Wie es üblich ist, feierte er dann in St. Johann von Capistran, seiner Heimatpfarrei, seinen Primiz-Gottesdienst.

Bereits seit 1990 konnte er immer wieder zu regelmäßigen Besuchen zu Mutter und Bruder nach Bogenhausen kommen, wo er außerdem die Seelsorger seiner Heimatpfarrei, Stadtpfarrer Günter Naumann, Pfarradministrator Pater Brian McNeil und zuletzt den geistlichen Leiter des Pfarrverbands Bogenhausen-Süd Pater Lutz, bei den Gottesdiensten tatkräftig unterstützte. Und die Bogenhausener können stolz sein, bei diesem festlichen Ereignis zugegen zu sein: Schließlich ist Pater Nowak bis heute der einzige Priester, den der Stadtteil bisher hervorgebracht hat.

Artikel vom 27.06.2007
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