Bürgermeisterin Strobl nimmt die Gebeleschule unter die Lupe

Bogenhausen · Kostspielige Detailtreue

Türen auf für den Schulbetrieb:  Baureferentin Rosemarie Hingerl, Dr. Josef Tress und Bürgermeisterin Christine Strobl (von links) überzeugten sich selbst von der Sanierung der Grundschule. Foto: ks

Türen auf für den Schulbetrieb: Baureferentin Rosemarie Hingerl, Dr. Josef Tress und Bürgermeisterin Christine Strobl (von links) überzeugten sich selbst von der Sanierung der Grundschule. Foto: ks

Bogenhausen · Die Pfingstferien sind vorbei und die frisch renovierte Grundschule an der Gebelestraße öffnet ihre Pforten. Bereits vor der offiziellen Eröffnung hat sich Münchens Bürgermeisterin Christine Strobl persönlich einen Eindruck von den umfangreichen Sanierungsarbeiten verschafft. Bei ihrem Besuch vermischt sich der Geruch von frischem Linoleum mit dem Aroma gestrichener Wände, so dass die Bürgermeisterin erst einmal tief durchatmen musste, als sie die Räume inspiziert.

»Es war mir ein Anliegen, mich persönlich über die Umbauten zu informieren, immerhin gehört das Projekt zu einem der teuersten Münchens«, erklärt Strobl.

Ganze 26,4 Millionen Euro kostete die Generalinstandsetzung des denkmalgeschützten »Schmuckkästchens«, inklusive dem Neubau einer Einfachsporthalle und eines Kindergartens. Beide sind im modernen Stil gestaltet, fügen sich aber gekonnt ins Gesamtbild der Gründerzeitschule ein.

Eine stolze Summe könnte man dennoch meinen, doch »liebevolle Detailtreue kostet eben Geld«, rechtfertigt Strobl die hohen Kosten. Immerhin sollte der historische Charakter der 1914 gegründeten Schule erhalten bleiben. Doch das »Schmuckkästchen« war in die Jahre gekommen und musste komplett entkernt werden. Dass es höchste Zeit war, das Gebäude zu sanieren, wird spätestens dann klar, wenn man weiß, dass es vorher keinerlei Brandschutzmaßnahmen gab. »Doch wir konnten immerhin 2,6 Millionen Euro durch günstige Ausschreibungsergebnisse einsparen«, weiß Baureferentin Rosemarie Hingerl, die Strobl durch die Räume führte.

Neben der Farbgestaltung, die sich an die ursprünglichen Grün- und Blautöne anlehnt, wurden auch die alten Fenster restauriert und im Verwaltungstrakt wieder eingesetzt. Der Schulbetrieb musste währenddessen in ein, von der Stadt München für 1,5 Millionen Euro erworbenes Containerdorf ausgelagert werden. Dieses soll nun an fünf verschiedenen Standorten in ganz München weiter verwendet werden. An seinem Standort soll dann der frühere Sportplatz wiedererrichtet werden. Im Inneren der Schule befindet sich neben zahlreichen buntgestalteten Wänden auch das ein oder andere Kunstwerk. Strobl findet Gefallen an Sigrid Sigurdssons »Weltenwunderland.« In insgesamt 366 Kassetten befinden sich jeweils 24 Umschläge, die den Stunden eines Tages entsprechen. Jeden Tag soll eine Geschichte darin verstaut werden. Um ungewollte Kollisionen zu vermeiden, wurden auf Augenhöhe der Kinder die Zeilen des »Kleinen Prinzen« ohne Unterbrechung auf die Glastüren aufgeklebt.

Die Erwachsenen haben jedenfalls Gefallen an der Neugestaltung gefunden und Strobl bekennt: »Es ist wirklich toll geworden, da möchte man gleich selbst wieder zur Schule gehen.« K. Schubert

Artikel vom 12.06.2007
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