Erste Platte von Max von Thun: Die Songs entstanden daheim in Milbertshofen

Milbertshofen · »Musik ist mein Baby«

Heimspiel: Für die CD-Präsentation schmiss sich Max von Thun in einen Anzug in seiner Lieblingsfarbe  und rockte Fans, Freunde und Familie. Foto: ms

Heimspiel: Für die CD-Präsentation schmiss sich Max von Thun in einen Anzug in seiner Lieblingsfarbe und rockte Fans, Freunde und Familie. Foto: ms

Milbertshofen · In Milbertshofen kommt Max von Thun zur Ruhe. »Hier kann ich bei offenem Fenster schlafen«, erzählt der Schauspieler, »finde gleich vor der Tür einen Parkplatz und kann in einem Häuschen im Grünen wohnen.« Seit sieben Jahren lebt der 30-Jährige im eher Promi-unverdächtigen elften Stadtbezirk, den der dort ebenfalls heimische Kabarettist Helmut Runge, durchaus nicht abwertend, mal als »Castrop-Rauxel Münchens« bezeichnet hat.

Seit sieben Jahren lebt der 30-Jährige im eher Promi-unverdächtigen elften Stadtbezirk, den der dort ebenfalls heimische Kabarettist Helmut Runge, durchaus nicht abwertend, mal als »Castrop-Rauxel Münchens« bezeichnet hat. Zum Kaffeetrinken und zum Feiern trifft man von Thun dann auch mehr in Schwabing und im Glockenbachviertel statt auf der Knorrstraße: »Von hier aus bin ich in zwei Minuten an der Münchner Freiheit und in fünf am Stachus.«

In Milbertshofen jedenfalls oder »Nord-Schwabing«, wie der gebürtige Münchner ironisch bemerkt, sind die Songideen für die erste CD seiner Band »Von Thun & 77« entstanden, die seit Freitag im Handel ist. Das mit »Von Thun« wollte die Plattenfirma, bei der er seit Frühjahr unter Vertrag ist. »77« bezieht sich auf sein Geburtsjahr. Ansonsten habe Max die Titel »im Alleingang« geschrieben, produziert und getextet. Das Debüt namens »Greatest Hits Vol. 1« soll dabei nicht großspurig klingen, sondern versammle einfach seine bisher besten Lieder, manche in Englisch wie »Free Spirit Rebel«, die meisten auf Deutsch wie etwa tatsächlich »Meine Ruh«.

Er sei »kein Musikvirtuose«, habe sich alles autodidaktisch beigebracht und er sei auch nicht der Fleißigste, aber »Musik ist mein Baby«: Fast jeden Tag zupfe er auf seiner Gitarre vor sich hin, außerdem spielt er Bass, Schlagzeug und Keyboard. Mit seinem Erstling gehe für ihn nun ein Traum in Erfüllung, den er »seit 17 Jahren« mit sich herumtrage, aber der vom Rockstar sei es nicht. »Mir geht es darum, Musik, die mir wichtig ist, mit anderen Menschen zu teilen. Und ich will live spielen und mit der Band durch die Lande tingeln.« Aber trotz von Thun als Sänger und seiner medienwirksamen Prominenz, sehe er das nicht als »One-Man-Show«, sondern als »Ganzes«, zu der jeder in der Band was beitrage.

Je nachdem wie gut die CD laufe, seien im Herbst Konzerte in Deutschland, Österreich und der Schweiz geplant – »aber vielleicht verkauf’ ich auch nur fünf Stück«. Mehr werden es schon werden, nimmt man den Medienrummel vorm und beim Live-Konzert vergangenen Mittwoch als Gradmesser, bei der von Thun seine Songs im ausverkauften Ampere vor Fans, Freunden und Familie mitreißend präsentierte. »Ich bin gerade in der privilegierten Situation, die Sachen zu tun, die mir Spaß machen. Ich muss mich nicht zwischen Musik und Schauspielerei entscheiden.« Auch wenn die zur Zeit mehr Geld ins Haus bringe. In diesem Jahr war von Thun in Hauptrollen bei den aufwändigen TV-Produktionen »Rudolf – Der Kronprinz« und »Die Flucht« zu sehen. Im Juni steht er als Kommissar in einem Film über ein fiktives Papstattentat vor der Kamera, der sich am Forsyth-Roman »Der Schakal« orientiert. Vorstellen könne er sich auch, in einem Film zu spielen und den Soundtrack zu liefern.

Seine Songs zu beschreiben, ziert er sich etwas: »Das ist halt ›mein Sound‹, mit vielen Einflüssen drin« wie Rock, Rhythm’n’Soul oder Jazz. Auf eine Lieblingsband will er sich auch nicht festlegen: das komme auf den Tag, ja, die Stunde, an. Bei geschätzten über tausend Tonträgern zuhause, quer durch alle Stile, hat er sicher für jeden Moment den passenden Sound parat, er verbringe auch viel Zeit beim Stöbern in Plattenläden. Den etwas verkaterten Schädel am Tag nach der erfolgreichen CD-Präsentation habe er mit entspannten karibischen Calypso-Klängen behandelt, auch um die »Münchner Sonnenstrahlen zu zelebrieren« oder genauer, die über Milbertshofen – aber »ganz leise«. Michaela Schmid

Artikel vom 05.06.2007
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