Sport im Stadtteil: Die Meinung und Interessen der Bürger sind gefragt

Sportliche Gespräche in Bogenhausen

Sportlich sind die Bogenhauser: Aber welche Sportarten betreiben sie gerne und wie sollten die Sportstätten aussehen?	 Foto: Nordostkulturverein

Sportlich sind die Bogenhauser: Aber welche Sportarten betreiben sie gerne und wie sollten die Sportstätten aussehen? Foto: Nordostkulturverein

Bogenhausen · Spätestens im Fußball-Sommer 2006 ist vielen bewusst geworden, dass Sport nicht nur für die eigene Gesundheit gut ist: Sport verbindet, er bietet Gelegenheit, gemeinsam aktiv zu sein und Freundschaften zu schließen.

Wie sieht die aktuelle Situation des Sports in der Großstadt aus? Wie geht es den Sportvereinen im Münchner Nordosten, und welche Möglichkeiten für nicht organisierten Sport gibt es? Moderiert von dem Sportreporter Lutz Bäucker, beleuchtete das von Münchner Volkshochschule und Münchner Umwelt-Zentrum veranstaltete Nordost-Forum am vergangenen Mittwoch, 14. März, die Perspektiven für Freizeitsport und Bewegung im Stadtbezirk Bogenhausen.

Im Mittelpunkt des Abends stand ein Bericht des Sportwissenschaftlers Prof. Werner Hägele von der TU München. Er erläuterte, wie sich der Sport in der Großstadt in den letzten Jahren verändert hat. Die traditionellen Angebote mit Mannschaftssportarten und Wettkämpfen gibt es vor allem bei den Sportvereinen. Daneben existiert ein starker Trend zu neuen Angeboten, die sowohl gut für Gesundheit und Wohlbefinden sind, als auch Spaß machen. Dies führte unter anderem zum Aufkommen der Fitness-Studios und der Großevents wie Blade-Night und München-Marathon. Die Vereine haben sich zum Teil auf diese neuen Entwicklungen eingestellt und bieten einiges dazu an. Wer sich nicht durch eine Mitgliedschaft binden möchte, findet auch außerhalb der Sportvereine ein breites Angebot, unter anderem bei der Münchner Volkshochschule.

Auch in den Sportstätten sind Veränderungen zu beobachten. In Schwimmbädern sind nicht mehr nur die Bahnen gefragt, heute muss auch immer ein Spaß- und Wellnessbereich vorhanden sein. Die Hallen sind keine einfachen Turnhallen mehr, sie sollten Multifunktionshallen sein, in denen die verschiedensten Sportarten stattfinden können. In den öffentlichen Grünzügen sollte es nicht nur Möglichkeiten zum Fußballspielen geben, sondern auch für andere Sportarten, wie Beach-Volleyball, Skaten und vieles mehr. Außerdem sollten sich die Sportstätten in der näheren Umgebung befinden.

Deswegen ist bei der Bereitstellung von Sportmöglichkeiten in größerem Rahmen vor allem die Stadt gefragt. Sie betreibt zu einem großen Teil die Hallen, auch die Schulsporthallen, und ist für die öffentlichen Anlagen zuständig. Hier ist eine gute und flexible Zusammenarbeit mit den Sportanbietern von großer Bedeutung.

Ein wichtiges Fazit des Forums war, dass ein Dialog zwischen allen Beteiligten unerlässlich ist. Ein erster Schritt in diese Richtung ist der seit zwei Jahren bestehende Interessenverband der Sportvereine im Münchner Nordosten, dessen Sprecher Bertram Hacker ebenfalls zu Wort kam. Auch der Bezirksausschuss Bogenhausen führt regelmäßig Gespräche mit den Vereinen und der städtischen Verwaltung.

Der Austausch mit anderen Anbietern und den Sportwissenschaften kommt langsam in Gang. Für eine bessere Planung von Angeboten und Infrastruktur ist es wichtig zu wissen, welchen Sport die Sporttreibenden ausüben wollen und wie die Sporträume, innen wie außen, aussehen sollen.

Dazu sind die Sporttreibenden aufgefordert, ihre Wünsche und Anliegen den Vereinsvorständen oder den Sportbeauftragten der Bezirksausschüsse mitzuteilen, damit die Sportgespräche auf einer breiteren und verbesserten Grundlage fortgeführt werden können. 

Artikel vom 20.03.2007
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