Mil's Juniorenfußballer bei Hallenturnier sensationell

»Wir sind so gut wie noch nie«

Milbertshofen · Die sportliche Bedeutung dieser fünftägigen Veranstaltung hob der Hallensprecher immer wieder hervor: Es handle sich hier um das in seiner Art größte Turnier Deutschlands.

Und in eben diesem stand der Münchner Stadtteil Milbertshofen im Mittelpunkt, als der Sprecher die Teilnehmer der Halbfinals bekannt gab: »...und der TSV Milbertshofen«, sparte er sich immer bis zuletzt auf. In Zahlen ausgedrückt hieß dies: Von der F- bis zur A-Jugend marschierten bei der 16. Münchner Stadtmeisterschaft im Juniorenfußball alle Mannschaften des TSV Milbertshofen ins Halbfinale. Das hat neben dem Nachwuchs des Bundesligisten TSV 1860 kein anderer Verein auch nur annähernd geschafft: »Besser geht es nicht«, strahlte Jugendleiter Franz Leder vor dem Finaltag und sah sich wieder einmal darin bestätigt, dass der Verein auf einem guten Weg sei, hinter den Münchner Profimannschaften die Kraft im Jugendfußball zu werden.

Die Endrunde war dann an Dramatik für seine Mannschaften nicht zu überbieten, meinte es mit den Milbertshofenern Nachwuchsfußballern aber nicht gut: Ein ums andere Mal hatte der Gegner das Glück auf seiner Seite, so dass am Ende jedoch immer noch ein sensationelles Abschneiden zu verzeichnen war: B- und D-Jugend wurden Münchner Vizemeister, A-, C-, E- und F-Jugend belegten den vierten Platz: »Wir sind so gut wie noch nie und haben uns super präsentiert«, bilanzierte Franz Leder. Eine gute Jugendarbeit hätten ihm auch Vertreter des ausrichtenden Bayerischen Fußballverbandes und des TSV 1860 bescheinigt.

Mit dem Glück konnte vor allem die B-Jugend von Helmut Kampa hadern. Nachdem seine Mannschaft im Halbfinale verdient mit 3:2 gegen Forstenried gesiegt hatte, sahen die Zuschauer im Endspiel eine hochklassige Partie, die spannender nicht sein konnte. 1860 war eigentlich schon geschlagen, 30 Sekunden fehlten MIL noch zur Stadtmeisterschaft. Aber dann glückte dem Profinachwuchs eben noch der Ausgleich und im neunten Elfmeter der entsprechende Siegtreffer: »Wir hätten eigentlich siegen müssen«, analysierte Jugendleiter Franz Leder das Spiel. Das hätten wohl alle in der Rudi-Sedlmayer-Halle auch seiner Mannschaft gegönnt, die mit kombinationsreichem schönen Hallenfußball ins Halbfinale und mit einem 3:0 über Laim ins Endspiel der D-Jugend gestürmt war. Dort musste man sich wiederum 1860 nach überaus gutem Beginn mit 0:2 beugen.

Das Finale hatte auch Patrik Peltrams A-Jugend vor Augen. 2:1 in Führung boten sich im Halbfinale durch schnelles Spiel weitere gute Chancen, auch nach dem überraschenden Ausgleich. Doch die Tore fielen dem Gegner aus Neuperlach zu, zwei in den letzten eineinhalb Minuten. Im kleinen Finale unterlag man 1860, bei dem Leder die A-Jugend jedoch auf einem Niveau sah. Auch im vierten Aufeinandertreffen mit dem Nachwuchs des Bundesligaclubs zog Milbertshofen den Kürzeren. Für Cem Dikis F-Jugend war das Halbfinale Endstation, dumme Tore brachten die Buben um eine starke kämpferische Leistung. Im Spiel um Platz drei unterlagen sie dann unnötig gegen Forstenried mit 0:1. Doch gerade das Erreichen des Halbfinals der F-Jugend war für Leder die eigentliche Überraschung seiner Teams, schließlich galt Milbertshofen als Außenseiter.

Dass Fußball nicht gerecht ist und oftmals eine Situation das Spiel entscheidet, musste Stefan Hufnagel mit der E-Jugend erleben: Alle Gegner dominiert, so Leder, habe man am Ende doch verloren: erst 0:1 gegen Solln, danach 2:3 gegen Neuperlach. Und schließlich hat sich für Milbertshofens Jugendfußballleiter auch die C-Jugend von Thomas Hahn sehr achtbar geschlagen. Nach dem 0:1 im Halbfinale gegen Gartenstadt hieß es mit der 0:3-Niederlage gegen Pasing auch für diese Milbertshofener Mannschaft – Platz vier bei der 16. Münchner Stadtmeisterschaft der Fußballjunioren.

Artikel vom 17.01.2001
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