Eröffnung des Effnerplatztunnels vor den Feiertagen

Bogenhausen · Das Weihnachtsgeschenk

Die Tore des kleinen Tunnels am östlichen Mittleren Ring sind offen: Münchens Politprominenz feierte mit den Anwohnern am Effnerplatz. Foto: ba

Die Tore des kleinen Tunnels am östlichen Mittleren Ring sind offen: Münchens Politprominenz feierte mit den Anwohnern am Effnerplatz. Foto: ba

Bogenhausen · Der Leberkäse schmeckte den eingeladenen 500 Anwohnern des Mittleren Rings schon sehr gut, aber noch besser schmeckt die Aussicht auf weniger Verkehrslärm. Am Mittwoch, den 20. Dezember, gaben Oberbürgermeister Christian Ude und Innen-Staatssekretär Georg Schmid die Tunnel für den Verkehr frei.

Der Tunnel am Effnerplatz gilt als der kleine Bruder des Bauwerks an der Richard-Strauß-Straße. Rund 102 Meter ist der Bau unter der Kreuzung lang. Von den Kosten der östlichen Tunnel am Mittleren Ring verschlang er 25 der 321 Millionen Gesamtbaukosten. Angesichts der Verkehrszahlen mit derzeit 65.000 Fahrzeugen täglich und einem Anwachsen auf 100.000 im Jahr 2015 war die Investition laut Staatssekretär Georg Schmid »dringend notwendig«.

Schon vor dem Festakt unter der Kreuzung hatte Josef Schmid, der stellvertretende Fraktionsvorsitzende der CSU im Stadtrat, gespottet über Oberbürgermeister Christian Ude (SPD): »Der größte Tunnelgegner wird vor versammeltem Publikum eine Lobrede auf den Tunnel halten.« Diese gab es dann auch, wobei Ude besonders betonte, dass er Wort gehalten habe und die Entscheidung des Bürgerentscheids umgesetzt habe. Er machte aber auch deutlich, dass die zur Finanzierung der Tunnel erhöhte Gewerbesteuer vor Abschluss der Maßnahme sicher nicht gesenkt werde.

Die unterhaltsamsten Spitzen gab es bezüglich der Finanzierung. Hier erinnerte OB Ude an die ursprünglichen Aussagen, dass die Stadt mit 80 Prozent Zuschuss die Tunnels praktisch geschenkt bekomme: »Die Zuschüsse sind auf wundersame Art und Weise geschrumpft. Nun zahlt die Stadt 60 Prozent der Gesamtkosten.« Den Festgästen wünschte er, »dass sie zu Weihnachten keine Geschenke mit 60 Prozent Zuzahlung bekommen.« Der Konter von Staatssekretär Schmid ließ nicht auf sich warten: »Es ist Weihnachten und da sollte man jedes Geschenk annehmen, auch 128 Millionen Euro vom Freistaat Bayern…« Nico Bauer

Artikel vom 23.12.2006
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