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Haus der Gregorianik eröffnet in Gemeinde Mariahilf – Sonntag erster Gottesdienst
Ein Ort der Stille in der Au
Frater Gregor Baumhof ist Leiter des neu gegründeten Hauses der Gregorianik in der Gemeinde Mariahilf in der Au: Am ersten Adventssonntag findet um 19 Uhr ein spezieller Gottesdienst mit gregorianischen Gesängen statt. Im Januar starten gesonderte Kurse f
Au · »Ich habe so lange davon geträumt, ein eigenes Haus der Gregorianik zu eröffnen«, erzählt Frater Gregor Baumhof, Leiter des Hauses und fügt hinzu: »Im Oktober wurde dieser Traum nun endlich Wirklichkeit.« Und am kommenden ersten Advent findet um 19 Uhr auch der erste Gottesdienst in der Mariahilfkirche statt, bei der die Gregorianik-Schüler von Frater Gregor zeigen können, was sie schon gelernt haben.
Spätestens seit sich die Musikband Enigma der gregorianischen Choräle bediente, ist der einstimmige, lateinische Lithurgiegesang wieder aktuell. So stellte auch der Benediktinermönch schon vor Jahren ein »wachsendes Interesse nach dieser Form der spirituellen Erfahrung« fest.
Dabei liegt die Blütezeit des gregorianischen Chorals schon lange zurück – zwischen 600 und 1200 waren die einstimmigen Melodien ohne Tonhöhen zur Vermittlung des Heiligen Wortes allgegenwärtig. Seine heutige Popularität verdankt die Gregorianik allerdings der Musikindustrie. Ihrem Engagement sei es zu verdanken, dass der gregorianische Choral aus dem »Elfenbeinturm der Wissenschaft« herausgeholt wurde, meint Frater Gregor.
Denn der gregorianische Choral sei gerade in der heutigen Zeit aktueller denn je. »Durch die Beschäftigung mit den gregorianischen Chorälen kann man eine große innere Ruhe und spirituelle Tiefe erlangen«, berichtet der studierte Mathematiker und Musiker. Denn Stille sei in unserer Gesellschaft nur noch selten zu finden. »Überall ist es laut – Vekehrslärm aller Orten. Da ist es wichtig, einen Platz der Stille zu finden. Und die gregorianischen Gesänge vermitteln genau diese Stille.« Der Gottesdienst am Sonntagabend sei genau der richtige Zeitpunkt, um unverbindlich in die Welt der Gregorianik einzutauchen. »Dabei ist es mir sehr wichtig, den gregorianischen Choral ökumenisch zu vermitteln. Andere Glaubensrichtungen sind audrücklich willkommen«, betont der Benediktinermönch.
Die Kurse von Frater Gregor starten im Januar nächsten Jahres und beinhalten sowohl offenes Singen als auch Meditationen. Das Programm mit allen Kursen ist ab sofort im Internet unter www.gregorianik.org abrufbar oder im Pfarramt von Mariahilf unter der Telefonnummer 62 17 16 81 zu erfragen.
Und auf die Frage, ob denn die Texte nicht viel zu alt seien, um noch in die heutige Zeit zu passen, hat der Benediktinermönch nur eine Antwort: »Auf die Skeptiker freue ich mich am meisten.« Andrea Koller
Artikel vom 28.11.2006Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp
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