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Trainernachfolger »Jogi« Gaiser haucht dem VfB ein neues Leben ein
Hallbergmoos · Der neue harte Hund
Hinten massiv stehen und vorne Oswald: Der Hallbergmooser Stürmer markierte mit einem beherzten Konter das goldene 1:0 in Aschheim für den VfB. Foto: ba
Hallbergmoos · Die Trumpfkarte »Jogi« hat gestochen. 42 Gegentore in 14 Spielen – also im Schnitt drei Treffer pro Spiel – haben dem VfB Hallbergmoos das Genick gebrochen in der Bezirksliga. Nach dem 1:4-Desaster in Neufahrn hat der Verein die Reißleine gezogen und der Mannschaft einen Wecker hingestellt. Johann »Jogi« Gaiser ist die vereinsinterne Lösung vieler Probleme.
Am Sonntag beim FC Aschheim spielte man am letzten Vorrundenspieltag erstmals in der Saison zu Null und gewann 1:0. Und dabei war fast alles anders als zuvor.
Die Kommunikation zwischen dem neuen Trainer und einer komplett verunsicherten Mannschaft war unüberhörbar im Aschheimer Sportpark. Vom Anstoß weg schrie der neue Mann die Anweisungen mit Donnerhall über die Sportanlage. Gaiser hauchte der Mannschaft Leben ein und plötzlich war diese auch in der Bezirksliga wieder konkurrenzfähig. Immer wieder machte der Aufsteiger bei seiner Höllentour durch die Liga Anfängerfehler mit unnötigen Fehlpässen, bei denen man auch noch erst einmal mit hängendem Kopf stehen blieb. Defensiv gab es keine Ordnung und so blickten die anderen Teams mit Mitleid auf den letzten. So war dem Neufahrner Trainer Alex Ebner, der vor ein paar Jahren noch Hallbergmoos als Coach in die Kreisliga geführt hatte, bei der Analyse des Derbys vorige Woche fast zum Weinen zumute.
Die Mannschaft brauchte einen harten Hund. Bei aller Gaudi war das Gaiser, der die Mannschaft mit Kommandos über den Platz trieb. Die Schießbude der Liga war auf einmal dicht und Mitaufsteiger Aschheim, der zuvor in 14 Spielen nur dreimal verloren hatte, fand kein Mittel. Immer wieder impfte der neue Trainer seinem Team ein, dass bei einer funktionierenden Defensive der Rest von alleine kommt. Genau das war nach 15 Minuten der Fall, als der einzige Stürmer Peter Oswald ein Kopfballduell an der Mittellinie gewann und dann bei einem Doppelpass mit Michael Hobmeier über den halben Platz fegte, um den Konter eiskalt zu vollstrecken.
Diese Szene hatte Symbolcharakter, weil diesmal Einsatz, Kampfgeist und Einstellung stimmten. So verdiente man sich auch das Glück, das man gegen Ende der ersten Halbzeit, bei guten Aschheimer Möglichkeiten, gehabt hatte. In der Phase wackelte die neue Ordnung, die nach offensichtlich wirkungsvollen Worten in der Halbzeitpause schnell wiederhergestellt war. In Durchgang zwei war das Heimteam nur noch bei Standards gefährlich.
Mit diesem Sieg hat Hallbergmoos wieder den Anschluss geschafft. Bei fünf Punkten Rückstand auf die Nichtabstiegsplätze ist in der bevorstehenden Rückrunde alles drin.
Vor allem aber hat der VfB wieder eine lebendige Mannschaft. Mit 90 Minuten Kommando hat »Jogi« Gaiser offensichtlich den richtigen Ton getroffen. N. Bauer
Artikel vom 07.11.2006Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp
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