Großes Interesse bei der Bürgerversammlung für Stadtbezirk Schwabing-West

Schwabing · Weniger Geld, mehr Platz

Die Werkbundsiedlung.	Fotos: werkbund

Die Werkbundsiedlung. Fotos: werkbund

Schwabing · Fast drei Stunden lang harrten die West-Schwabinger aus, als es vergangenen Donnerstag auf der Bürgerversammlung um ihren Stadtteil ging. Das Interesse war so groß, dass der Gemeindesaal der Kreuzkirche überfüllt war und viele stehen mussten. Stadträtin Constanze Lindner-Schädlich, die Oberbürgermeister Christian Ude vertrat, stellte zunächst aktuelle und zukünftige Projekte im vierten Stadtbezirk vor.

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Unter anderem die Siedlung am Ackermannbogen: In einem Jahr sollen dort zwei neue Grünanlagen fertig sein. Zu einer gehört ein 13 Meter hoher Rodelhügel mit interessantem Innenleben: ein neu entwickelter Erdwärmespeicher, der zusammen mit den Sonnenkollektoren der Siedlung und einer Fernwärmeleitung für umweltfreundliche Heizenergie sorgen soll.

Doch der Ackermannbogen bleibt nicht das einzige Neubaugebiet im Bezirk: Die ehemalige Luitpoldkaserne wird frühestens nächstes Jahr abgerissen, um 400 Wohnungen Platz zu machen. Für die geplante »Werkbundsiedlung« hat der Stadt das Konzept eines Japaners am besten gefallen: Das »Sakamoto Architectural Lab« will die Siedlung nicht wie üblich mit einzelnen großen Grünflächen gestalten, sondern mit vielen kleinen.

Im Bereich der Isolden-/Rümannstraße kommen um und auf dem Gelände des alten Umspannwerks voraussichtlich 490 Wohnungen hinzu, außerdem Krippen-, Kindergarten- und Hortplätze. Das ehemalige Heizwerk wird nicht abgerissen, sondern als »Industriedenkmal« in die Anlage integriert. Auch alteingesessene Schwabinger wünschen sich mehr Platz – nicht immer nur in der Wohnung, dafür aber für ihr Auto. Deshalb sollen zwischen Parzival- und Franz-Joseph-Straße sowie zwischen Karl-Theodor- und Georgenstraße bis zum Jahreswechsel fünf neue Parklizenzgebiete entstehen. Weitere kommen in den nächsten Jahren dazu. Der Vorsitzende des Bezirksausschusses Schwabing-West (BA 4), Dr. Walter Klein (SPD), berichtete über die Arbeit des »Stadtteilparlaments« – vor allem vom Umgang mit dem Geld. In diesem Jahr bedeute das noch Verantwortung für 45.000 Euro, doch 2007 werde der BA zehn Prozent weniger zu verteilen haben. Das Geld fließe zu rund 60 Prozent in Projekte rund um den Bereich Jugend und Bildung, dieses Jahr zum Beispiel für einen neuen Fußballplatz und Hausaufgabenhilfe im Stadtteil.

Doch nicht alles kostet Geld – manches dafür Nerven. Zum Beispiel der Verkehr am Ackermannbogen. Um die kleinen Straßen der Siedlung sicherer zu machen, besonders für Kinder, werden sie nun bis Ende Oktober zu Stichstraßen umgewidmet. Aus den Verbindungsbögen werden also reine Radler- und Fußgängerbereiche. Schließlich beschlossen die West-Schwabinger den Antrag: Die Stadt soll prüfen, was sie gegen wildes Plakatieren, besonders in der Hohenzollernstraße, tun kann. Eva Mäkler

Artikel vom 17.10.2006
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