So soll die neue Fassade nach dem Bau des Paulaner Sudhauses aussehen

Au · Tradition trifft Moderne

So soll die Fassade der Brauerei entlang der Ohlmüllerstraße nach dem Neubau des Sudhauses aussehen: Auf den ersten Blick massiv verbirgt sich hinter der Front ein offener und moderner Bau. Simulation: Nagler

So soll die Fassade der Brauerei entlang der Ohlmüllerstraße nach dem Neubau des Sudhauses aussehen: Auf den ersten Blick massiv verbirgt sich hinter der Front ein offener und moderner Bau. Simulation: Nagler

Au · In Lobeshymnen brach Adelheid Dietz-Will (SPD), Vorsitzende des Bezirksausschusses Au/Haidhausen (BA 5) nicht gerade aus, als sie bei der letzten Sitzung über den Neubau der Fassade des Paulaners entlang der Ohlmüllerstraße berichtete. »Es ist zwar kein Ergebnis im Gemütlichkeitsstil herausgekommen, doch der Gewinner des Architektenwettbewerbs, das Architekturbüro Nagler, versteht es, die alte, noch erhaltene Traditionsfassade des Zacherlbräus in den Neubau einzubeziehen.«

Was entsteht auf dem ehemaligen Brauereigelände?

Dass die Paulanerbrauerei eine dritte Sudhauslinie bauen wird, steht schon lange fest. Es gab auch schon vor längerer Zeit einen Vorschlag seitens der Brauerei für einen Neubau, der jedoch von der Denkmalschutzbehörde abgelehnt wurde. Begründung: Der Entwurf zerstört die denkmalgeschützten Reste des historischen Zacherlbräus. Neue Ideen mussten her. Daher veranstaltete die Brauerei einen Architektenwettbewerb, der jedoch nur die Aufgabe hatte, die Fassade neu zu gestalten – eine schwierige Aufgabe.

Der Entwurf des Architekturbüros Nagler aus München wirke zwar anfangs recht wuchtig, sei bei genauerer Betrachtung allerdings eine »moderne, neuzeitliche Lösung, bei der für die Besucher und Fußgänger reichlich Platz geschaffen wird, um den Baubetrieb zu beobachten«, meint Dietz-Will. Dass man beim Bierbrauen zuschauen können soll, war eine der wichtigsten Vorgaben bei der Auslobung des Wettbewerbs. »Wir wollen allen Besuchern die Möglichkeit geben, einmal hinter die Kulissen einer Brauerei zu blicken«, begründet Antonia Asenstorfer, Sprecherin der Brauerei, die Vorgabe. Auch die BA 5-Vorsitzende begrüßt die moderne, offene Gestaltung der dritten Sudhauslinie: »Ich finde es wichtig, dass man den Münchnern die Möglichkeit gibt, das Bierbrauen hautnah zu erleben, ohne gleich an einer bezahlten Führung teilzunehmen.«

Daraus ergibt sich auch das zweischalige Konzept der Fassade entlang der Ohlmüllerstraße. Die vordere, bereits existierende Mauer zusammen mit dem Zacherlbräu bleibt bestehen. Dahinter soll in Zukunft ein Weg entlang des neu errichteten Glasgebäudes verlaufen, von dem man dem Braugeschehen zuschauen kann. Am Ende dieses Weges entsteht ein neuer, öffentlicher Platz.

Dietz-Will sieht einen weiteren Vorteil für die Auer. »Wenn die dritte Sudhauslinie einmal fertig ist, wird sich der Lkw-Verkehr am Wochenende auf ein Minimum reduzieren, da dann keine Nachproduktion mehr nötig sein wird.« A. Koller

Artikel vom 10.10.2006
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