Auf dem alten Gaswerksgelände entsteht ein riesiges Technologiezentrum

Moosach wird Science-City

Reinhard Wieczorek, Referent für Arbeit und Wirtschaft, OB Christian Ude und SWM-Geschäftsführer Kurt Mühlhäuser (v.l.) bei der Grundsteinlegung.	 Foto: ras, Baureferat

Reinhard Wieczorek, Referent für Arbeit und Wirtschaft, OB Christian Ude und SWM-Geschäftsführer Kurt Mühlhäuser (v.l.) bei der Grundsteinlegung. Foto: ras, Baureferat

Moosach · Noch ist das Gelände des ehemaligen städtischen Gaswerks eine riesige Schottergrube. Bald aber werden auf dem Areal in der Nachbarschaft des Olympiaturms moderne Bürokomplexe für High-Tech-Unternehmer wachsen. Oberbürgermeister Christian Ude (SPD) lobte das Bauvorhaben des Münchner Technologiezentrums (MTZ) bei der Grundsteinlegung am Dienstag als einen »lebendigen Beweis dafür, dass die Landeshauptstadt wirtschaftlich global an der Spitze liegt«.

Obwohl der OB in der Mittagssonne mächtig schwitzte, konnte er seine Begeisterung kaum zurückhalten: Mit Superlativen pries er das Bauprojekt an der Emmy-Noether-Straße direkt neben der Zentrale der Münchner Stadtwerke: »Sie werden hier bald ein aufstrebendes Quartier mit einer enormen ökonomischen und technologischen Bedeutung für die Entwicklung der Stadt sehen.« Geplant ist, auf einer Fläche von 3.000 Quadratmetern in einem ersten Bauabschnitt Büro- und Laborkomplexe für kleine und mittelständische High-Tech- und IT-Unternehmen zu schaffen – bis 2008. Bis 2011 schließlich soll das ehemalige Gaswerks-Areal an der Borstei sukzessive ausgebaut werden, so dass die Gesamtmietfläche letztlich 10.000 Quadratmeter betragen wird. Auf 36 Millionen Euro schätzt die Stadtwerke München GmbH (SWM), Planer und Bauherr des Vorhabens, die Kosten. »Es kann aber gut sein, dass wir unter dieser Summe liegen werden«, zeigte sich SWM-Geschäftsführer Dr. Kurt Mühlhäuser zuversichtlich.

Ude bezeichnete den Standort, der einmal 180 Unternehmen beherbergen soll, als einen »Nukleus« in Sachen High-Tech für den Münchner Norden. Hätten bis vor wenigen Jahren noch »Gerümpelhalden, verödete Gewerbeflächen und Brachland« das Bild im Viertel geprägt, so sei jetzt eine aufstrebende Unternehmenskultur entstanden. Der Oberbürgermeister betonte ferner, dass mit dem MTZ vor allem Existenzgründer und Kleinunternehmer angesprochen werden sollen. Daher würden die Flächen kleinteilig parzelliert; es sei möglich, bereits 24 Quadratmeter zu mieten. »Wir wollen, dass die Firmen, die sich hier ansiedeln, noch in fünf Jahren existieren.« Unterstützt würden daher keine Unternehmen, die nur kurzfristig vom »warmen Regen« von Fördergeldern profitieren, aber nach Wegfall solcher Subventionen nicht weiter lebensfähig seien; vielmehr wolle man Unternehmen fördern, die durchdachte, vielversprechende Konzepte verfolgen.

Ein großes Plus des Standorts nördlich der Stadtwerkszentrale sei, dass sich in unmittelbarer Nähe große Firmen und Behörden befinden; hier seien »hervorragende Synergie-Effekte« vorprogrammiert. »Der neue Technologiepark wird sich in die Umgebung bestens einfügen«, ist Ude überzeugt. Der Wirtschaftsreferent der Stadt, Reinhard Wieczorek, würdigte das MTZ ebenfalls – als ein »exzellentes Zusammenspiel von Menschen und guten Ideen«. Notwendig wurde das Bauvorhaben, weil der Mietvertrag für das bestehende Münchner Technologiezentrum am Frankfurter Ring ausläuft. R. Sala

Artikel vom 11.07.2006
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