ASZ Milbertshofen feiert 30-jähriges Jubiläum – die Ansprüche steigen stetig

Milbertshofen · »Es braucht mehr Leute!«

Nichtmehr ganz so reiselustig aber trotzdem gut gelaunt: Am kommenden Wochenende feiert das ASZ Milbertshofen sein 30-jähriges Bestehen. 	Foto: ASZ

Nichtmehr ganz so reiselustig aber trotzdem gut gelaunt: Am kommenden Wochenende feiert das ASZ Milbertshofen sein 30-jähriges Bestehen. Foto: ASZ

Milbertshofen · Kaffee ist nicht gleich Kaffee. So bleibt es nicht aus, dass auch das Alten- und Service-Zentrum Milbertshofen sich aktuellen Trends beugen muss: »Wir bekommen demnächst einen neuen Kaffee-Automaten«, grinst ASZ-Leiter Siegfried Nadler – und der kann mehr.

Am Wochenende feiert die Senioreneinrichtung für den Stadtteil ihr 30-jähriges Bestehen. »In dieser Zeit hat sich eben der Geschmack der Menschen verändert.« Längst gehöre zu einem geselligen Nachmittag nicht mehr nur Kaffee und Kuchen, sondern eben auch Cappuccino und Latte Macchiatto.

Ebenso hätten sich viele andere Details in dieser Zeit verändert. »Die grundsätzlichen Aufgaben sind aber nach wie vor gleich geblieben.« Geselligkeiten organisieren und Betreuung, Beratung und Versorgung anbieten – mit klaren Anweisungen startete vor 30 Jahren die Seniorenstation der Arbeiterwohlfahrt (AWO), die 1979 in das städtische Konzept der ASZs eingegliedert wurde.

Bis heute finden sich im ASZ-Programm also Vorträge, Info-Veranstaltungen aber auch unterhaltende Nachmittage und die eigene Theatergruppe. »Früher waren die Besucher ausgesprochen reiselustig«, erinnert sich Nadler, der selbst erst seit dem Jahr 2000 ASZ-Leiter in Milbertshofen ist. Dafür geht’s heutzutage überwiegend per Mausklick in die weite Welt. »Seit kurzem haben wir sechs Computer mit Internetanschluss und halten auch schon Kurse ab.« Immer mit dabei: Kaffee und Kuchen – und bald auch Cappuccino & Co.

»Das Thema Versorgung hat sich in den letzten Jahren verschärft«, hat Nadler beobachtet. Der Mittagstisch gewinne zunehmend an Bedeutung im ASZ. »Natürlich bekommen wir die Auswirkungen des demografischen Wandels direkt zu spüren.« Seit Januar sind die ASZs verpflichtet Teile der Versorgungsarbeit zu leisten. Der Anteil an Besuchern mit Migrationshintergrund steigt ständig. Im Herbst wird eine wöchentliche Demenzgruppe im Programm installiert.

Mit ruhiger Stimme zählt der ASZ-Leiter die Aufgaben auf und fordert ungeahnt direkt: »In Zukunft wird’s mehr Personal brauchen!« Doch die Zeichen, dass dieser »Geburtstagswunsch« für das ASZ Milbertshofen in Erfüllung geht, stehen nicht gut. »Die Entwicklung geht in eine andere Richtung.« Ohne die zahlreichen ehrenamtlichen Helfer bei Besuchs- und Begleitdiensten sei der Betrieb ohnehin nicht mehr am Laufen zu halten. »Die haben alleine vergangenes Jahr 6.000 Stunden geleistet – das ist gewaltig.«

Da wird Bürgermeisterin Christine Ströbl viel Dank ausrichten müssen zur Jubiläumsfeier am kommenden Freitag, 7. Juli, in der Schleißheimer Straße 378. Schließlich feiert das ASZ sich mit dem Jubiläumsempfang von 14 bis 15.30 Uhr und mit dem Sommerfest ab 15.30 Uhr gewissermaßen selbst. Dabei waren wieder zahlreiche freiwillige Helfer mit der Organisation beschäftigt.

Live-Musik kommt vom »Maxi-Duo« und es wird gegrillt. »Dazu gibt es erfrischende Getränke«, steht auf dem Plakat – und bestimmt auch Geburtstagskuchen, Kaffee, Cappuccino & Co.

Artikel vom 04.07.2006
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