Ausstellung über neues Auftreten von Neonazis

Zentrum · »Brauner Lifestyle« in Bayern

Mit speziellen Marken und versteckten Symbolen auf der Kleidung zeigen Neonazis ihre wahre Gesinnung – man muss sie nur zu entschlüsseln wissen. 	Foto: VA

Mit speziellen Marken und versteckten Symbolen auf der Kleidung zeigen Neonazis ihre wahre Gesinnung – man muss sie nur zu entschlüsseln wissen. Foto: VA

Zentrum · Zwei Ausstellungen in der Galerie 90 beim Kreisjugendring, Paul-Heyse-Straße 22, beschäftigen sich mit neuen Rechten, Tendenzen und Erscheinungsformen. Bei »Versteckspiel« geht es um Lifestyle, Symbole und Codes von neonazistischen und extrem rechten Gruppen. Rechtsextreme haben mit Erfolg begonnen, in den Alltag junger Menschen einzudringen.

Sie haben sich einen kulturellen, vorpolitischen Raum erobert, in dem sie nach Belieben agieren, organisieren und rekrutieren. Neofaschistische Einflüsse zeigen sich in der Musik, der Kleiderordnung, in Codes und Symbolen. Und es geht weit über die Farbe der Schnürsenkel hinaus.

Um die Auseinandersetzung für diejenigen zu erleichtern, die in ihrem Alltag oder in ihrer Arbeit mit diesen Einflüssen konfrontiert werden, entstand 2002 die viel beachtete und inzwischen mehrfach neu aufgelegte Broschüre »Versteckspiel – Lifestyle, Symbole und Codes von neonazistischen und extrem rechten Gruppen« der Agentur für soziale Perspektiven e.V. Zu dieser Broschüre gibt es jetzt auch eine Begleitausstellung.

Die zweite Schau heißt »Der Kampf gegen die Dummheit hat gerade erst begonnen« und zeigt Rechtsradikalismus in Bayern 2005. Neonazis und Skinheads sind überall in Bayern öffentlichkeitswirksam präsent. Die demokratiefeindlichen Rechtsextremisten mit ihrem menschenverachtenden Weltbild scheinen ein fester Bestandteil des politischen Alltags zu werden.

Das Erscheinungsbild und das Auftreten – vor allem der NPD und ihrer Jugendorganisation »JN« (Junge Nationaldemokraten) – hat sich gewaltig verändert. Ihre Propaganda zielt in jüngster Zeit verstärkt auf Jugendliche und junge Erwachsene.

Die Ausstellung des BayernForums der Friedrich-Ebert-Stiftung zeigt auf zehn Schaubildern die aktuell wichtigsten rechtsradikalen Entwicklungen in Bayern auf – Parteien, neue Rechte, rechte Frauen-Szene, Internet, Vorfälle. Ein besonderer Akzent wurde dabei auf die rechte Jugendszene gelegt – rechtsextreme Musik, »brauner Lifestyle« und seine Symbole, das »Projekt Schulhof« usw. Drei Tafeln »Was kann man dagegen tun?« wollen mit Beispielen aus Bayern zum Aktivwerden gegen den Rechtsextremismus anregen.

Bis 29. Juni sind »Das Versteckspiel« und »Rechtsradikalismus in Bayern« werktags (außer 16. Juni) von 9 bis 16 Uhr in der Galerie 90 im Kreisjugendring München-Stadt zu sehen.

Artikel vom 14.06.2006
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