Seit acht Jahren Tierweihe in St. Johann von Capistran zu Christi Himmelfahrt

Bogenhausen · Ein Segen für Hasimaunz

Pfarrer Brian McNeil: Ein Segen für die Kleinsten.

Pfarrer Brian McNeil: Ein Segen für die Kleinsten.

Bogenhausen · Seit acht Jahren gibt es in der Gemeinde St. Johann von Capistran in Bogenhausen eine Tierweihe. Jedes Jahr zu Christi Himmelfahrt kommen die Gemeindemitglieder zusammen, um ihre Lieblinge segnen zu lassen. So auch Barbara Maier. Sie ist von der jährlichen Segnung begeistert: »Wenn unser Pfarrer die Tierweihe nicht machen würde, wäre unsere Hasimaunz schon tot«, sagt sie nachdenklich.

Pfarrer Brian McNeil war auch am letzten Donnerstag wieder für seine tierischen Gemeindemitglieder da: »In unserer Gemeinde sind es natürlich meistens nur Hunde und Katzen, aber eigentlich ist das mit der Tierweihe ein ganz alter Brauch«, weiß Pfarrer Brian McNeil.

Und die Segnung erfreut sich größter Beliebtheit. Am Donnerstagnachmittag versammeln sich vor der Kirche in der Gotthelfstraße circa 15 Gemeindemitglieder. Alle haben sie ihre Haustiere mit dabei. Vor allem Hunde sind in Überzahl vertreten. Der Schäfermischling beschnuppert den Pinscher, der sich wiederum lautstark zur Wehr setzt. Aber auch ein paar Katzen und sogar ein Kaninchen wollen sich den kirchlichen Segen nicht entgehen lassen. Um den alten Zwist zwischen Katze und Hund aufzuheben, reichen aber ein paar kirchliche Worte nicht aus. Das bekommt die Hündin des Pfarrers am eigenen Leib zu spüren, als sie allzu vorwitzig, die Nase in den Katzenkorb steckt. Trotz ihrer 19 Jahre setzt sich die Katze lebhaft zur Wehr und verpasst Schaffra einen gezielten Hieb auf die Nase. Beleidigt zieht die Hündin ab.

Der restliche Nachmittag verläuft friedlich. Sobald der Pfarrer mit seiner Predigt beginnt, beruhigen sich auch die Tiere. Vom Bespritzen mit Weihwassser halten aber die meisten recht wenig. Vor allem die Katzen schütteln sich nach der unfreiwilligen Dusche heftig. Frau Maier ist sich dennoch sicher, dass sie auch nächstes Jahr ihre Hasimaunz wieder zur Segnung bringen wird: »Als Babykatze wurde sie überfahren und war schwer verletzt. Nach der Tierweihe ging’s mit ihr aber zusehends bergauf.« Ein paar Jahre später sei ihr Liebling von einem Baum gestürzt und habe sich das Becken gebrochen.

Die Worte von Pfarrer McNeil hätten die zierliche Katze aber wieder auf den Weg der Besserung gebracht. »Deshalb bringe ich dieses Jahr auch die Katze und das Kaninchen meiner Enkelin mit«, strahlt Barbara Maier.

Artikel vom 30.05.2006
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