Stewens im Haus des Deutschen Ostens

Au · Vertreibungen sind Verbrechen

Au · »Durch fundierte Bildungs- und Kulturarbeit müssen wir dafür sorgen, dass die historischen und kulturellen Zusammenhänge in der Heimat derjenigen Deutschen, die nach 1945 als Vertriebene zu uns kamen, im Bewusstsein bleiben oder mehr ins Bewusstsein rücken. Hier leistet die Studienbuchreihe, ›Vertreibungsgebiete und vertriebene Deutsche‹ des Ostdeutschen Kulturrates vorbildliche und umfassende Dokumentationsarbeit.«

Mit diesen Worten präsentierte Bayerns Sozialministerin Christa Stewens vergangene Woche im Haus des Deutschen Ostens in der Hochstraße die nun abgeschlossene zwölfbändige Buchreihe. Stewens: »Die Besonderheit der Bücher liegt darin, dass die Dokumentation hier nicht mit der Vertreibung endet, sondern die Weiterentwicklung, die entstandenen Institutionen und Verbände und damit auch die Zukunftsperspektiven dargestellt werden.«

Vertreibungen seien immer Verbrechen gegen die Menschlichkeit, und dies unabhängig von historischen Kausalitäten. »Die Bayerische Staatsregierung würdigt das Schicksal aller Vertriebenen und ihre Leistungen im Nachkriegsdeutschland. Sichtbare Zeichen sind das Denkmal Flucht und Vertreibung an zentraler Stelle in Nürnberg oder die Erinnerungstafel in der Staatskanzlei. Wir haben uns von Anfang an für ein ›Zentrum gegen Vertreibungen‹ in Berlin ausgesprochen und begrüßen es, dass auch die Koalitionsvereinbarung von Union und SPD von einem ›sichtbaren‹ Zeichen in der Deutschen Hauptstadt ausgeht«, sagte die Ministerin.

Für alle bayerischen Bürger, die am Schicksal und der Kultur der Deutschen aus dem Osten Interesse zeigen, habe der Freistaat Bayern vor 35 Jahren das Haus des Deutschen Ostens als zentrale Einrichtung in München geschaffen. Stewens: »Durch den Generationswechsel bei Flüchtlingen und Vertriebenen hat sich die Arbeit des Hauses des Deutschen Ostens von der Begegnungsstätte zum Bildungs- und Informationszentrum für alle Fragen der Flüchtlinge, Vertriebenen, Aussiedler und Spätaussiedler erweitert. Gerade auch der verstärkte Kontakt mit den in Mittel-, Ost- und Südosteuropa lebenden deutschen Volksgruppen und ihren Institutionen hat das Haus des Deutschen Ostens zu einem wertvollen Bindeglied zu allen unseren Partnern im Osten gemacht.«

Artikel vom 22.02.2006
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