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Ein Abend zum 100. Geburtstag von Erika Mann
Bogenhausen · Erlesenes und Verleugnetes
Erika Mann. Foto: Monacensia Literaturarchiv
Bogenhausen · Am Mittwoch, 9. November, 20 Uhr, geht es in der Monacensia, Maria-Theresia-Straße 23, um »Erika Mann. Eine jüdische Tochter. Über Erlesenes und Verleugnetes in der Familie Mann-Pringsheim« zum 100. Geburtstag von Erika Mann. Es liest Viola Roggenkamp.
Erika Mann (1905 bis 1969) war Kabarettistin und Journalistin, Widerstandskämpferin und Vortragsreisende, und sie war die Lektorin ihres berühmten Vaters. Für ihn, Thomas Mann, war sie sein »herrliches, kühnes Kind«, und so war und ist sie in der Öffentlichkeit bekannt. Aber jüdisch? Die Thomas-Mann-Tochter?
Thomas Mann hatte 1905 in eine der reichsten deutsch-jüdischen Familien eingeheiratet. Katia Mann, Tochter des jüdischen Professors Alfred Pringsheim und seiner Frau Hedwig und Enkelin von Hedwig Dohm, der jüdischen Schriftstellerin und Feministin, tat das Thema mit »Unsinn! Alles Unsinn!« ab. Warum wurde in der Familie Mann über das Jüdischsein nicht gesprochen – im Gegensatz zur Homosexualität, worüber man am Teetisch offen plauderte?
Viola Roggenkamp, Autorin des erfolgreichen Romans »Familienleben« hat sich für ihren scharfsinnigen biographischen Essay »Erika Mann – Eine jüdische Tochter« auf Spurensuche tief hinein in den Mannschen Familienkosmos begeben und die vorhandenen Texte neu gelesen. Der literarische Nachlass von Erika Mann, wie auch die Archive von Klaus Mann und Erika Mann Borgese, befindet sich im Literaturarchiv der Monacensia. Der Eintritt beträgt 5 Euro, Karten an der Abendkasse.
Artikel vom 31.10.2005Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp
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