1.170 Schüler des Wilhelm-Hausenstein-Gymnasiums liefen für MS-Stiftung

Bogenhausen · Helfen statt wegschauen

Und los! Mit etwas Verspätung, aber hochmotiviert starteten die ersten 600 Schüler beim Benefizlauf.	 Foto: pa

Und los! Mit etwas Verspätung, aber hochmotiviert starteten die ersten 600 Schüler beim Benefizlauf. Foto: pa

Bogenhausen · »Ich brauche noch zwei Leute für die Klasse 6 f!« – »Gibt es hier denn kein Mikrofon?« – »Wo sind denn die Techniker?« – »Mach doch die Musik mal leiser!« Große Aufregung an der 400-Meter-Bahn auf dem Sportplatz der TS Jahn in Bogenhausen. Es ist Donnerstag, 13. Oktober, 11.10 Uhr. In zwanzig Minuten soll der »Run for help«-Lauf des Wilhelm-Hausenstein-Gymnasiums starten. 1.170 Schüler sollen gleich für die »Deutsche Multiple Sklerose Gesellschaft« (DMSG) laufen.

Seit rund drei Wochen laufen auch die Vorbereitungen der Aktion »Run for Help«, am Wilhelm-Hausenstein-Gymnasium auf Hochtouren. »Eine Schülermutter, die Mitglied im DMSG ist, sprach unsere Schule darauf an«, erklärt Studiendirektorin Dorothee Horváth-Maier. »Natürlich haben wir uns gern bereit erklärt bei so einer tollen Benefiz-Aktion mitzumachen.« Das Gymnasium hat dazu das Projekt »Gegen Abgrenzung« gestartet.

In allen Klassen wird im Rahmen dieses Projekts auch im Unterricht über »Helfen statt wegschauen« gesprochen. »Unsere Schüler sollen wissen, wie man Distanz zu gesundheitlich eingeschränkten Menschen abbauen kann«, sagt Schulleiter HansJörg Patschek. »Und ich bin stolz darauf, dass jeder Schüler von sich aus ›Ja!‹ zum ›Run for help‹ gesagt hat.« Und wie funktioniert denn nun dieser »Run for help?« Ganz einfach: Die Schüler, die mitmachen, suchen sich im Vorfeld des Laufes Sponsoren. Egal ob Eltern, Verwandte oder Bekannte. Diese verpflichten sich, für jede gelaufene Runde des Schülers einen bestimmten Geldbetrag zu spenden. Jeder Teilnehmer erhält eine »Laufkarte«. Dort ist jeder Spender verzeichnet und die gelaufenen Runden werden nach dem absolvierten Lauf auf der Liste eingetragen.

Mit der abgezeichneten »Laufkarte« holt jeder Schüler binnen einer Woche dann den »erlaufenen« Betrag von seinen Sponsoren ab und gibt ihn in der Schule ab. Der Erlös des »Run for Help« kommt Kindern zugute, deren Eltern schwer von Multiple Sklerose betroffen sind. »Wir rechnen jedenfalls mit gut 2.500 Euro, meint Platschek zuversichtlich.

Seine Schützlinge sind jedenfalls hochmotiviert. »Ich werde soviel Runden laufen wie ich kann, mindestens zehn«, erklärt der zwölfjährige Niklas Fischer aus der 6 b während er auf den Startschuss wartet. Er hat seine Sponsoren unter seinen Verwandten gefunden und ist von der Aktion begeistert. »Ich finde es toll, dass ich anderen Menschen helfen kann. Man hat uns ganz genau erklärt, was Multiple Sklerose ist. Wir haben in den Sportstunden auch ausprobieren dürfen wie es ist, eine Behinderung zu haben.« Dann muss Niklas los. Endlich haben die Sportlehrer Rainer Juds, Barbara Düwel und Stefan Oppelt Ordnung in den wuselnden Haufen von Schülern gebracht.

Mit etwas Verspätung fällt dann der Startschuss. Und die ersten 600 Kinder und Jugendlichen des Gymnasiums laufen – um anderen Kindern zu helfen. Aline Paleduhn

Artikel vom 18.10.2005
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