Moosacher Schüler berichten von der Abschlussfahrt

Moosach · Liebe auf den zweiten Blick

Moosach · Endlich ist es Gewissheit: Nach dem schwierigen Quali im Vorjahr hat fast der gesamte M-Zug der Hauptschule an der Leipziger Straße in Moosach die Mittlere Reife geschafft. Nach diesem besonders anstrengenden Schuljahr und der nervenaufreibenden Prüfungszeit haben sich Schüler und Lehrer auf die bereits seit Monaten feststehende und gemeinsam geplante Abschlussreise nach Malta gefreut.

20 von 23 Schülern sowie als Begleitung die Lehrkräfte Helga Nenner und Werner Hallmann waren dabei. Was sie alles erlebt haben, berichten die Schüler hier: »Nein, Liebe auf den ersten Blick war es eigentlich nicht. Dazu ist Malta zu eigenwillig, zu kalt, zu modern, zu steinig, zu historisch – zu ungewöhnlich halt.

Der seit alten Zeiten aufgrund seiner strategisch günstigen Lage von vielen Eroberern heimgesuchte Maltesische Archipel stand im Laufe der Geschichte lange Zeit unter wechselnder Fremdherrschaft. Die Spuren dieser Herrschaftsverhältnisse haben auf der Festungsinsel Malta eine einzigartig schillernde Multikultur entstehen lassen. Geschichte und moderner Tourismus, eine vielseitige Volkskultur, Strandidylle, Großstadtflair und dörfliche Beschaulichkeit sowie historische Sensationen verschmelzen hier zu einer Symbiose, welche im ganzen Mittelmeerraum einzigartig ist.

Nach der Ankunft bezogen wir in St. Julians Quartier im Hotel. Wir waren in Gruppen von jeweils zehn Personen in gemütlichen Bungalows untergebracht. Hier haben wir uns meistens ziemlich unabhängig von unseren Lehrkräften selbst das Leben organisiert.

Unser außerhalb der Hauptstadt La Valetta gelegenes Quartier war in jeder Beziehung ideal – sowohl als Ausgangspunkt für Tagesausflüge als auch durch seine Nähe zum Meer und zur größten Partymeile des Landes. St. Julians war früher ein verschlafenes Fischerdorf, das sich durch zunehmenden Tourismus seit den 70er-Jahren zum Zentrum des maltesischen Nachtlebens gewandelt hat.

Unsere Klassenlehrerin, Helga Nenner, hatte trotz unserer bescheidenen Finanzen so kalkuliert, dass uns ein Maximum an interessanten Ausflügen ermöglicht wurde. Ansonsten haben uns Frau Nenner und Herr Hallmann als Aufsichtspersonen sowohl tagsüber als auch im Nachtleben weitgehend unsere Freiheiten gelassen, sodass wir uns eigentlich nie wirklich ›beaufsichtigt‹ vorkamen. So fuhren wir natürlich auch in die Hauptstadt La Valetta, die heute zum UNESCO-Kulturerbe zählt und erstaunlich viel zu bieten hat, wie etwa die 1573 erbaute St. John's Co-Cathedral, den Großmeisterpalast (Parlamentssitz) sowie die Shoppingmeilen Republic und Merchant Street, jedoch so gut wie kein Nachtleben.  

Weitere Ausflüge führten uns zu den archäologischen Sehenswürdigkeiten Maltas, die zu den interessantesten der Welt gehören. Nachdem sich die ersten Menschen um 5000 v. Chr. auf Malta niedergelassen haben, wurden bereits 4000 v. Chr. die ersten von über 20 Tempelanlagen gebaut. Einzigartig ist auch das Hypogäum von Hal Saflieni in Paola, eine ungefähr 5000 Jahre alte Grab- und Tempelanlage, die aus einem zwölf Meter unter der Erdoberfläche liegendem Netzwerk von Gängen und Kammern auf drei Etagen besteht.

Leider war die eine Woche viel zu kurz, um wirklich alle kulturellen und historischen Sehenswürdigkeiten der Insel zu besichtigen, sodass wir leider Land und Leute nicht wirklich kennen lernen konnten. Aber selbst in dieser kurzen Zeit haben wir bemerkt, dass Malta durchaus eine Insel für Genießer ist, welche nur auf den ersten Blick so steinern und vegetationslos wirkt. Es gibt hier viel zu entdecken, sowohl Spektakuläres als auch ganz unscheinbare Details – man muss sich nur auf den Weg machen!«

Artikel vom 18.08.2005
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