Betrunkener dreht völlig durch

Milbertshofen · Fataler Ausraster

Milbertshofen · Das wird ein teurer Blackout für den 42-jährigen Schwabinger, der vergangene Woche, Dienstag, 21. Juni, einen regelrechten Amoklauf in Milbertshofen startete. Mit rund 1,2 Promille im Blut torkelte der Mann die Keferloher Straße entlang, bedrohte Autofahrer und nahm schließlich noch eine Geisel.

Um 23 Uhr hielt der Betrunkene den ersten Fahrer an. Gegenüber dem 32-jährigen Milbertshofener zückte der Schwabinger ein Küchenmesser und sagte: »Wenn du weiterfährst, stech ich dich ab!« – Doch der geschockte Fahrer legte den Rückwärtsgang ein und gab Gas.

Als nächsten nahm sich der Betrunkene einen 22-jährigen kaufmännischen Angestellten zur Brust, schlug mit dem Messergriff gegen die Seitenscheibe der Fahrertür. Doch auch dieser Autofahrer drückte aufs Gas und flüchtete. Inzwischen hatten alarmierte Zivilpolizisten den amoklaufenden Schwabinger bereits im Visier, warteten nur noch auf die passende Gelegenheit, den Mann fest zu nehmen.

Am Bahnsteig des U-Bahnhofs Milbertshofen wollten die Beamten zugreifen – doch der Betrunkene kam den Polizisten zuvor, schnappte nach einer 22-jährigen Zahnarzthelferin und bedrohte die Frau mit dem Messer. Die Geisel konnte sich jedoch mit einem beherzten Schubser aus den Fängen des 42-Jährigen befreien und ergriff die Flucht.

Erst unter vorgehaltener Waffe gab der Mann schließlich auf.

Der Polizei gegenüber will er sich an nichts mehr erinnern können. Der scheinbar grundlose Ausraster könnte für den Schwabinger mit einer Gefängnisstrafe wegen Geiselnahme enden. Gerald Feind

Artikel vom 29.06.2005
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