Kulturtage: Helga Hansels Bildwelten und Stephan Stiens’ Gitarrenklänge

Moosach · Mystik für Ohr und Auge

Stephan Stiens (3. v. re.) und die Künstler seiner Guitar Company spielen Anspruchvolles im Pelkovenschlössl.	 Foto: Ruth Fischer

Stephan Stiens (3. v. re.) und die Künstler seiner Guitar Company spielen Anspruchvolles im Pelkovenschlössl. Foto: Ruth Fischer

Moosach · Die Welt des Gitarristen Stephan Stiens: Gitarrenmusik als Teil der ganzen Bandbreite der Musikgeschichte. Daraus stellt er am 24. Juni, ab 20 Uhr im Pelkovenschlössl, am Moosacher St. Martins-Platz anlässlich der Stadtteilkulturtage sagenumwobene Stücke vor: Auszüge aus der Kunst der Fuge von Johann Sebastian Bach, Gefühlsbetontes des spanischen Impressionisten Joaquin Turina sowie ein modernes Gitarrenwerk des richtungsweisenden Amerikaners Steve Reich.

Diesen Reigen wird Stephan Stiens mit einem Glanzpunkt abschließen. Für sein Ensemble Guitar Company komponierte er das Stück »Achilles Moves«, in dem die Truppe alle ihre musikalischen Fähigkeiten zeigen kann: Das anspruchvolle Stück wird bei den Stadtteilkulturtagen uraufgeführt werden.

»Mich interessieren die Grenzen des Instruments«, berichtet der Virtuose Stephan Stiens. »Wie kann ich aus dem Holzkörper, aus den Saiten, aus dem Griffbrett neue und aufregende Klänge hervorbringen? Die Flamencomusik kannte immer schon das rhythmische Schlagen und Rufen. Wir haben diese Ausdrucksformen um einige außergewöhnliche Spieltechniken erweitert.« Die neue Gitarrenkultur ermöglicht es seiner Instrumentalgruppe, bildmächtige Klänge zu erzeugen, die einen ganzen Mythos zum Leben erwecken.

Stephan Stiens hat die ewig gültige Geschichte um den scheiternden Helden Achilles gewählt. Achilles steht für das Leben schlechthin mit seinen Kämpfen und seiner Erschöpfung, mit seiner Gebundenheit und seiner Freiheit. Die sieben Gitarristen der »Guitar Company« führen darüber einen Klangwettstreit von höchster Kunstfertigkeit.

Helga Hansels Ausstellung »Mythische Landschaften« belebt das Pelkovenschlössl während der gesamten Stadtteilkulturtage: Ihre klaren Farben und ihr kraftvoller Strich schaffen Fantasieräume, die jeder Besucher für sich betreten kann. Seit Jahren lässt die Moosacherin die Experimentelle Grafik nicht los. Helga Hansel experimentiert mit ihren Erlebnissen; sie erschafft erinnerte Landschaften auf der Leinwand neu, anstatt sie nur abzubilden. Das Ergebnis sind 26 Bilder von betörender Farbkraft und kunstvoller Ausgewogenheit.

»In meinen Seelenlandschaften verarbeite ich Aktuelles wie die Bedrohung durch Naturereignisse, aber auch zeitlose Erinnerungen an tropische Regenlandschaften, die ich so intensiv erlebt habe«, beschreibt die agile Künstlerin ihr Schaffen. »Auf der gestalterischen Ebene tausche ich mich immer wieder mit anderen Malern aus, um meine eigene Bildsprache zu stärken.« Und in Kontakt mit Betrachtern tritt sie in vielen Ausstellungen.

In Moosach hat sie speziell für die Uraufführung von »Achilles Moves« ihre Sichtweise vom Helden Achill dargelegt. Damit verschränken sich Bilder und Konzert zum Gesamtkunstwerk, das das Ohr für die Musik und das Auge für die Bilder öffnet. red

Artikel vom 23.06.2005
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