Gut 25 Jahre gibt es die Nachbarschaftshilfe in der Au

Au · Nachbarn helfen Nachbarn

Au · Bei Renate Schnückel klingelt das Telefon. Am anderen Ende der Leitung ist eine junge Mutter, die für Samstagabend unbedingt einen zuverlässigen Babysitter braucht. Kein Problem für Schnückel. Sie wird bestimmt einen organisieren.

Renate Schnückel arbeitet bei der »Nachbarschaftshilfe in der Au e.V.«, Am Herrgottseck 4, und ist dort montags bis freitags erreichbar. Sie kümmert sich um die betreute Gruppe für Kinder ab zweieinhalb Jahren, um die verschiedenen Treffs wie »Kinder treffen Kinder«, »Mütter/Väter treffen Mütter/Väter«, »Malen und Basteln für Kinder« und mehr.

»Wir versuchen so viel wie möglich für unsere ›Nachbarn‹ zu tun«, erzählt Schnückel. »Wir helfen kranken und älteren Menschen beim Einkaufen, bei Arztbesuchen oder Behördengängen, gehen mit ihnen spazieren und unterhalten sie. Wir versorgen und beaufsichtigen Kinder, bringen sie kurzfristig in Familien unter und bieten Hilfe für Alleinerziehende. Jeder, unabhängig von Alter, Hautfarbe oder Nationalität bekommt Unterstützung, zum Beispiel auch beim Ausfüllen von Anträgen, Formularen oder beim Beschaffen von Möbeln.«

Die Nachbarschaftshilfe in der Au gibt es seit fast 25 Jahren. Momentan besteht sie aus 60 festen, ehrenamtlichen Mitarbeitern. Im Vergleich dazu hat die Nachbarschaftshilfe 120 Menschen, die betreut werden. Und täglich melden sich neue Leute, die dringend Hilfe nötig haben. Dieter Rippel (FDP), Mitglied des Bezirksausschusses Au-Haidhausen, und Bundestagsabgeordneter Dr. Rainer Stinner (FDP) zeigten sich jedenfalls bei ihrem Informationsbesuch in der Nachbarschaftshilfe vergangene Woche beeindruckt von der Initiative der Auer.

Die Nachbarschaftshilfe in der Au lebt von Spenden und kleinen Veranstaltungen wie Flohmärkten. Die betreuten Kindergruppen kosten pro Vor- oder Nachmittag 8,50 Euro. Dadurch werden die Mietkosten für die Räume gedeckt, in denen die Kleinen in ihren Gruppen, die jeweils aus 10 bis 13 Kindern bestehen, gut drei Stunden toben und spielen können, während die Eltern eine Auszeit genießen können.

»Momentan stehen rund 50 Kinder auf unserer Warteliste«, sagt Renate Schnückel. »Deshalb möchten wir sehr gerne den Raum eines ehemaligen Radlgeschäfts neben unserem aktuellen Hauptsitz mieten. Dann könnten wir bis zu vier neue Gruppen für vormittags und nachmittags starten. Aber leider fehlen uns die finanziellen Mittel.«

Weitere Infos zur Nachbarschaftshilfe unter Tel. 4 47 15 22, oder direkt bei Renate Schnückel, Tel. 65 94 79. Die Räume der Nachbarschaftshilfe kann man am Wochenende auch für Kindergeburtstage oder andere Aktivitäten mieten. Aline Paleduhn

Artikel vom 15.06.2005
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