Bogenhausen · Rallye-Piste in Bogenhausen

Kommt an: Vor der Bürgerversammlung konnten die Bogenhausener Fragen an Vertreter der Verwaltung (hier das Baureferat) stellen. Die längste Schlange gab es allerdings beim Vertreter der MVG. Foto: ms

Bogenhausen · Probleme rund um den Verkehr waren – wenig überraschend – das meistdiskutierte Thema auch bei der diesjährigen Bürgerversammlung für Bogenhausen, die am vergangenen Donnerstag, 17. März, in der Helen-Keller-Realschule stattfand.

Was Bürger-Beschwerden über das Mitte Dezember 2004 reformierte Busnetz angeht, hatte Christiane Hacker, Vorsitzende des Bezirksausschusses Bogenhausen (BA 13), eine gute Nachricht. »Der BA wird Ende April in neue Verhandlungen mit der MVG einsteigen, um Erfahrungen und Verbesserungsvorschläge neu zu diskutieren.« Sie appellierte aber auch an die Bogenhausener: »Wenn sich was ändern und der MVG reagieren soll, müssen die Fahrgastzahlen steigen.«

Ein geplagter Anwohner forderte eine Geschwindigkeitsbegrenzung auf der Effnerstraße von jetzt 80 auf 60 Stundenkilometer. »Selbst mit den vorgeschriebenen 80 ist man auf der Effnerstraße ein Verkehrshindernis.« Bis heute habe er keine Antwort bekommen von der Verwaltung – üblicherweise ist die Stadt dazu innerhalb von drei Monaten verpflichtet. Die Antwort kam zwar an diesem Abend prompt vom anwesenden Vertreter des Kreisverwaltungsreferats, dafür wohl wenig befriedigend: Die 80 Stundenkilometer gälten auf der Effnerstraße außerhalb der Stadtgrenzen, deshalb habe die Stadt keine Handhabe.

Drei mit großer Mehrheit beschlossene Bürgeranträge beschwerten sich über den schlechten Zustand rund um den S-Bahnhof Daglfing: Er sei verwahrlost und der Park- und Ride-Parkplatz mit Schlaglöchern übersät. Peter Fetzer forderte deshalb, den Parkplatz zu teeren. Wilhelm Ködel forderte neben schneller Schneeräumung, die Pflege und Instandhaltung des Bahnhofsareals und vor allem eine städtebauliches Entwicklungskonzept für Daglfing. Unter anderem fehlten Geschäfte für den täglichen Bedarf. Kurt Scholz forderte, im Rahmen mit der Bebauungsplanung des verkauften Trabergeländes in Daglfing die Verkehrsinfrastruktur zu verbessern.

Um die neuen Siedlungen besser zu erreichen, sollte ein Bahntunnel gebaut und die niveaugleichen Bahnübergänge beseitigt werden.

Bis es soweit ist, könnte es noch etwas dauern: mit einer Tieferlegung der Bahn rechnet der Vertreter des Planungsreferat erst »mittelfristig bis langfristig.« Wenig Hoffnung machte auch der Vertreter des Baureferats auf die Beschwerde von Werner Hofele, der sich über den schlechten Zustand der Odinstraße ärgert und deshalb eine Sanierung forderte: »Seit Jahren wird hier nur provisorisch was gemacht, dabei erinnert die Straße eher an eine Rallye-Dakar-Piste mit 50 Schlaglöchern von bis zu 15 Zentimeter Tiefe.

Für Fahrradfahrer sei die Straße nicht mehr zumutbar. Mehr als »Flickstellen und Frostschäden in den Griff zu bekommen«, meinte der Mann vom Baureferat, sei aber nicht drin. Dass auch die Zukunft des Pflegeheims an der Effnerstraße den Bürgern sehr am Herzen liegt, zeigten drei Anträge. Frank Menzel, Diakon der Dreieinigkeitskirche, wünscht sich, für die seelsorgerische Betreuung im Heim einen Sakralraum, eine Sakristei, einen Abschieds- und Gesprächsraum in die Planungen mit aufzunehmen.

Elisabeth Schäfer forderte, die Zimmer und Bäder im neuen Effnerheim nicht nur behindertengerecht, sondern auch rollstuhlgerecht zu gestalten.

Manfred Högel von der Senioren-CSU Bogenhausen monierte ein »Notstand in der Information«, was das neue Heim angeht und forderte zweimal im Jahr Pressemitteilungen über den Planungsstand. M. Schmid

Artikel vom 23.03.2005
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