Waldorf-Kindergruppe in Moosach hält am Erziehungskonzept fest

Moosach · Kürzung oder nicht?

Anke Sindern (li.) und Ursula Heyrovsky (re.) und ihre »Gänseblümchen«-Kinder kommen mit dem Platz in der Waldhornstraße aus.	Foto: cr

Anke Sindern (li.) und Ursula Heyrovsky (re.) und ihre »Gänseblümchen«-Kinder kommen mit dem Platz in der Waldhornstraße aus. Foto: cr

Moosach · Das pädagogische Konzept von Rudolf Steiner hat sich in den letzten 80 Jahren weltweit etabliert – auch in der privaten Spielgruppe »Gänseblümchen« in der Waldhornstraße in Moosach, die es seit etwa 20 Jahren gibt. Allerdings muss sich auch die Moosacher Spielgruppe an den bayerischen Erziehungsplan halten, sonst drohen Zuschusskürzungen.

Das Problem: Der Erziehungsplan sieht auch Medienerziehung am Computer vor. »Das wollen wir aber nicht so früh«, hält Anke Sindern, Waldorf-Pädagogin bei »Gänseblümchen«, dagegen. »Wir wollen die Kinder nicht schon jetzt mit vorgegebenen Bildern konfrontieren. Sie sollen mit ihrer Phantasie eigene Bilder im Kopf entwickeln.« Der Umgang mit dem Computer solle erst etwa ab dem zehnten Lebensjahr in die Erziehung mit einfließen. Jetzt muss die Elterninitiative ihre Haltung begründen.

Damit setzt sich dann das bayerische Sozialministerium auseinander. Wie dessen Entscheidung aussieht, »davon lassen wir uns überraschen«, so Sindern selbstbewusst. Immerhin werden die meisten anderen Eckpunkte aus dem Erziehungsplan berücksichtigt. So achtet die Initiative darauf, dass die 14 Kinder umfassende Gruppe möglichst ausgeglichen und vom Alter her gut durchmischt ist. Von vornherein werde kein Kind abgelehnt, erklärt Sindern. Es könne aber durchaus sein, dass auf einen Aufnahmeantrag eine Absage folge, weil die Gruppe voll belegt ist.

So wie es jetzt der Fall sei. Die Kinder der Spielgruppe »Gänseblümchen« haben in der Waldhornstraße nicht übermäßig viel Platz – eben so viel, wie die Initiative zu leisten imstande ist. Dabei müssen die Eltern zahlreiche Arbeiten selbst übernehmen. Das betrifft sowohl die Reinigung der Räume als auch anfallende Reparaturen. Aber auch die eigene Organisation muss die Initiative selbst erledigen – als eingetragener Verein gibt es dabei zahlreiche bürokratische und buchhalterische Pflichten zu beachten.

Darüber waren sich die Eltern schon vor 20 Jahren klar, als sie bei der Kindergartenerziehung mitgestalten wollten und sich für die Waldorfpädagogik entschieden haben. Diese setzt auf die Nachahme-Fähigkeit der Kinder. Außerdem werden Arbeits- und Lebenszusammenhänge in kindgerechter Form dargestellt und die Phantasie gefördert.

Wer sich näher über die Spielgruppe »Gänseblümchen« informieren möchte, bekommt bei Angelika Kellhammer als einer von drei Vorständen der Eltern-Initiative unter der Telefonnummer 89 22 04 94 Auskunft. Carsten Clever-Rott

Artikel vom 22.03.2005
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