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Mehr als 30 Jahre bei der Polizei Bogenhausen: Kontaktbeamter Dieter Vögele
Bogenhausen · Ade für den »Dorfschandi«
Kontaktbeamter Dieter Vögele erklärte seiner Nachfolgerin Mandy Paul bei der Übergabe vergangene Woche die letzten Feinheiten. Foto: pa
Bogenhausen · Auch wenn’s etwas pathetisch klingt: ein bisschen ist es schon das Ende einer Ära. Nach mehr als 30 Jahren ist Schluss. Am Montag dieser Woche war für Dieter Vögele, der insgesamt drei Jahrzehnte und seit 1985 als Kontaktbeamter bei der Polizeiinspektion (PI 22) Bogenhausen am Prinzregentenplatz beschäftigt war, der letzte Arbeitstag.
Ab sofort genießt Vögele also seinen Ruhestand – statt täglich durch sein Revier, Oberföhring und Herzogpark, zu laufen, nach dem Rechten zu sehen und für die Leute, die ihn liebevoll »ihren Dorfschandi« nannten, mit Rat und Tat zur Seite zu stehen.
»Ich habe meinen Beruf geliebt, die Arbeit mit viel Freude und vollem Herzen getan«, erzählt der Polizeioberkommissar, der sein Alter nicht verraten will. Nur soviel: Vögele lernte zuerst den Beruf des Maschinenschlossers, aber aufgrund der damals schon schlechten Aussichten auf dem Arbeitsmarkt, entschloss er sich im Mai 1968 zur Bereitschaftspolizei zu gehen. Und er hat es bis heute nicht bereut. Vermissen werde er natürlich auch seine Kolleginnen und Kollegen, »deshalb werde ich sicher ab und zu auf einen kleinen Plausch vorbeischauen.«
Und der Kontakt zur Zivilbevölkerung bleibt ebenfalls weiterhin erhalten, »ich bin ja nicht aus der Welt«, meint Vögele, der in Berg am Laim wohnt, sich aber stark für Oberföhring engagiert.
Sein Steckenpferd sind der Bürgerpark mit den darin beheimateten Verein, die Oberföhringer und die Münchner Orts- und Frühgeschichte. Seit zwei Jahren liefert er auch heimatkundliche Beiträge für den vierteljährlich erscheinenden »Nachrichtenspiegel« der VG 29. Ebenso recherchierte Vögele zur spannenden Geschichte seines nun ehemaligen Dienstgebäudes am Prinzregentenplatz 16. Dabei förderte er in so manchem Archiv Interessantes aus der Vergangenheit zu Tage, etwa das Geheimnis um Adolf Hitlers Goldenen Bunker, der sich in den Kellergewölben der Polizeiinspektion befindet.
Mehr möchte Vögele aber noch nicht preisgeben. »Diese Dinge werde ich jetzt mit verstärktem Interesse weiterverfolgen, da wird mir nicht langweilig.« Im Jahr 2008, wenn das Dienstgebäude seinen hundertsten Geburtstag feiert, ist geplant, diese Chronik auch als Buch zu veröffentlichen. Während sich Dieter Vögele also zukünftig in die Geschichte stürzt, bleibt sein Schreibtisch aber nicht unbesetzt.
Den hat seit 1. März Mandy Paul übernommen, dazu Vögeles Stelle als Kontaktbeamter und damit »seinen« Bezirk. »Ich freue mich auf die Arbeit und auf den Kontakt mit den Leuten«, erzählt die junge Polizistin. »Ich hoffe, dass sie mir das Vertrauen in gleicher Intensität wie meinem Vorgänger entgegen bringen!«
Neues Gesicht, aber die Telefonnummer bleibt weiterhin die 45 72 72-35. Dort können Bürger Paul in ihrer Dienststelle erreichen oder direkt auf der Straße antreffen. Schließlich ist ein Kontaktbeamter täglich bis zu sechs Stunden in seinem Revier unterwegs. A. Paleduhn/M. Schmid
Artikel vom 01.03.2005Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp
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