Moosacher Grundschüler spenden 500 Euro an südafrikanisches Waisenhaus

Moosach · Eine Brücke nach Afrika

Viele kleine und große Hände haben mit angepackt, um den Betrag von 500 Euro zusammenzubringen. Rektorin Ulla Heitmeier (vorne rechts) ist stolz auf ihre Schüler.	Foto: Privat

Viele kleine und große Hände haben mit angepackt, um den Betrag von 500 Euro zusammenzubringen. Rektorin Ulla Heitmeier (vorne rechts) ist stolz auf ihre Schüler. Foto: Privat

Moosach · Hierzulande neigt man gerne dazu, sich über die allgemeine und die persönliche Situation zu beklagen. »Dabei vergisst man leicht, dass wir hier im Vergleich zu anderen noch im Paradies leben.« Diese Erkenntnis stammt von Ulla Heitmeier, Rektorin der Grundschule an der Haldenbergerstraße in Moosach.

Andere – das sind zum Beispiel Waisenkinder in Südafrika. Ihnen kommt ein Teil des Erlöses aus dem Verkauf von weihnachtlichen Bastelarbeiten der Schüler, Eltern und Lehrer zugute. Immerhin 500 Euro sind da im Dezember zusammengekommen.

Das Geld haben die Schüler, der Elternbeirat und die Rektorin an eine Schülermutter zu treuen Händen übergeben. Von ihr stammt auch der Vorschlag, das Geld an das Waisenhaus zu spenden. Als Stewardess ist sie regelmäßig in Südafrika. Sie kennt das Waisenhaus von persönlichen Besuchen. Sie kennt die Zustände und die Nöte, die dort herrschen. Und sie wird das Geld direkt weitergeben.

In dem Waisenhaus sind Kinder vom Baby- bis zum Schulalter untergebracht. »Die Spende dient der Beschaffung von Lebensmitteln, der Bereitstellung von Schulgeld und der Einstellung von Betreuungspersonal«, erklärt Heitmeier. Im Rahmen der Schülerversammlung fand unter Anwesenheit des Elternbeirats die feierliche Scheckübergabe statt. Motto war: »Schule ist mehr: Wir wollen Brücken bauen«. Dieses Mal ist der Grundschule mit der Brücke von Moosach nach Südafrika wirklich ein »Monumentalbau« geglückt.

Was die Schüler im Rahmen der Hilfsaktion über Afrika gelernt haben, bleibt keine Momentaufnahme. Im Sommer wird das Thema Afrika in einer Projektwoche aufgegriffen und die Schüler und Schülerinnen lernen den fremden Kontinent auf vielfältige Weise kennen. In Werkstätten werden afrikanische Kleidung, Nahrung, Musik, Schmuck, Tanz, die afrikanische Tierwelt und vieles mehr erarbeitet. »So soll die gebaute ›Brücke‹ auch tatsächlich beschritten werden«, erhofft sich die Rektorin eine nachhaltige Wirkung der Bastel-Aktion bei den Schülern.

Auch wenn hier nicht immer eitel Sonnenschein herrscht, reicht ein Blick über den Tellerrand aus, um zu erkennen, wie die Verhältnisse anderswo aussehen. In der Grundschule an der Haldenbergerstraße hat man sich diese kleine Mühe gemacht. Und das wird auch weiterhin so sein, verspricht Ulla Heitmeier. Carsten Clever-Rott

Artikel vom 16.02.2005
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