Der Bayerische Landes-Sportverband hilft Spätaussiedlerkindern in Moosach

Integration durch Sport

Integration durch Sport: Die neunjährige Irina versucht sich an der Schleuder. Fängt sie den herauskatapultierten Ball, bekommt sie von Otmar Frendl einen Schaumkuss zur Belohnung.	Foto: ta

Integration durch Sport: Die neunjährige Irina versucht sich an der Schleuder. Fängt sie den herauskatapultierten Ball, bekommt sie von Otmar Frendl einen Schaumkuss zur Belohnung. Foto: ta

Moosach · Sich mit sportlichen Aktivitäten in eine neue Heimat einzuleben, dabei möchten Organisationen aus Moosach Spätaussiedlerkindern helfen. Die Aktion »Integration durch Sport« des Bayerischen Landes-Sportverbands mit Sitz am Georg-Brauchle-Ring arbeitet zu diesem Zweck neuerdings mit Moosacher Vereinen zusammen.

Die Kids, denen in diesem Fall geholfen wird, leben im Übergangswohnheim für Spätaussiedler Am Neubruch. Vergangene Woche veranstalteten der Sportverband und der FC Olympia Moosach hier ein Kinder-Sportfest. »Ziel ist es dabei für uns«, berichtet Otmar Frendl vom Sportverband, »dass die Kinder hierbei erste Kontakte zum Verein knüpfen können.

Im Idealfall treten sie dann auch dort bei«, so der Koordinator der Aktion »Integration durch Sport« weiter. »Im Verein fällt es den Kindern leichter sich in Deutschland einzuleben, Freunde zu finden und auch Deutsch zu lernen.

»Die Familien, die hier im Wohnheim leben, kommen nämlich ursprünglich hauptsächlich aus Kasachstan«, erklärt die Heimleiterin Maria Herrmann dazu. »Sie leben hier bis sie Arbeit und Wohnung gefunden haben. Die Kinder gehen zwar hier zur Schule, aber durch solche sportlichen Aktionen lernen sie noch schneller, sich einzuleben.« Deshalb wirbt Frendl auch mit allerhand Spielgerät um die Gunst der Kleinen. Doch viel Arbeit ist dazu nicht nötig. Die Hüpfburg ist schnell belagert und auch die Schaumkussschleuder, Tretroller oder Riesen-Vier-Gewinnt sind heiß begeht.

Frendl freut sich über die Begeisterung. »Das macht wahnsinnig Spaß«, meint der diplomierte Sportlehrer strahlend. »Es ist schön wenn die Kinder einfach aus Spaß an der Freud Sport machen. Das kennen sie aus ihrer Heimat, der ehemaligen Sowjetunion so nicht. Dort wird Sport ja hauptsächlich nur aus dem Leistungsgedanken heraus gemacht.«

Vom Erfolg der Aktion ist er überzeugt: »Einige Kinder haben schon Interesse angemeldet, dass sie gerne im Verein sportlich aktiv werden möchten. Fußball ist begehrt, wir haben aber auch Interessenten für Judo und Leichtathletik.«

Im Bereich Fußball steht eine Zusammenarbeit mit dem FC Olympia an. Nachwuchs-Judoka möchte Frendl gerne beim Postsportverein unterbringen. Wenn sich eine entsprechend große Zahl Kinder meldet und eventuell sogar eine eigene Mannschaft zustande kommen würde, übernimmt der Landes- Sportverband sogar die, Finanzierung eines Trainers. Tobias Aumüller

Artikel vom 11.11.2004
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