Kultur aus Karlsruhe und München kommt am Altstadtring zusammen

Kunst im Vorbeigehen

Unter dem Verkehrsknotenpunkt Altstadtring und Maximilianstraße gab es schon bislang einige Kulturveranstaltungen. Jetzt aber wird die Unterführung zum Brennpunkt der Medienkunst.	Foto: ZKM

Unter dem Verkehrsknotenpunkt Altstadtring und Maximilianstraße gab es schon bislang einige Kulturveranstaltungen. Jetzt aber wird die Unterführung zum Brennpunkt der Medienkunst. Foto: ZKM

Lehel · Neongrüne Lichtstreifen säumen die Unterführung im Kreuzungsbereich von Altstadtring und Maximilianstraße. Sie markieren den Eingang in die Kunstpassage im Untergrund – dem Maximiliansforum.

Grünes Licht hat das Kulturreferat auch einem Pilotprojekt für neue Medien im Maximiliansforum erteilt: Unter der rätselhaften Buchstabenkombination »ZKMax« (Zentrum für Kunst- und Medientechnologie am Maximiliansforum) kooperiert das städtische Kulturreferat mit dem ZKM/Zentrum für Kunst und Medientechnologie Karlsruhe. Beide Städte wollen im Zuge dieses Projekts die Interessen beider Zentren an einem Schauplatz bündeln.

Eine neue Plattform für den Dialog zwischen Kunst und neuen Medien soll nun der breiten Öffentlichkeit zugänglich werden. München, als zentraler Medienstandort eigne sich besonders für die Verknüpfung von Medienkompetenz und künstlerischer Auseinandersetzung, ist sich Kiki Koch vom »ZKMax« sicher. »Die Stadt München muss ihre Vorreiterrolle nutzen.

Technische Innovationen müssen gefördert werden. Das ›ZKMax‹ soll auch jungen Künstlern die Möglichkeit geben, Fuß zu fassen in der Kunstszene«, erklärt auch Kulturreferentin Lydia Hartl. Andere Städte hätten sich in den letzten Jahren ebenfalls der Medienkunst zugewendet – aber nicht konsequent genug. Die Ausstellungen würden oftmals einem »Gemischtwarenladen« gleichen.

Ganz anders das »ZKMax«: »Medien im öffentlichen Raum zu präsentieren, ist ein mutiger Vorstoß«, meint auch Peter Weibel, Direktor des »ZKM«. Als größte Forschungs- und Produktionseinrichtung, solle das »ZKM« als Impulsgeber für medienrelevante Themen – im Sinne einer »ZKM – on the road« – fungieren. »Neue Medien eignen sich besonders gut dafür, sie im öffentlichen Raum zu präsentieren. Sie gelten als besonders flexibel und beweglich«, betont Christian Gögger, der Kurator der Ausstellung: »Die Kunstwerke können im Vorbeigehen, im Passieren erlebt und wahrgenommen werden« erklärt er. Vorerst sei das Pilotprojekt auf die Dauer von drei Jahren angelegt und solle aus dem bisherigen Etat für das Maximiliansforum finanziert werden.

Die Auftaktveranstaltung zur Eröffnung des »ZKMax« findet am Donnerstag, 14. Oktober, um 19 Uhr mit der Roboter-Sound-Installation der Künstlergruppe »robotlab« statt. Diese sogenannten »juke_bots« werden auch am Tag danach auf der »Langen Nacht der Museen« auflegen. Sophie Seiderer

Artikel vom 30.09.2004
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