Moosacher Polizei warnt beim Aktionstag vor Haustür-Geschäften

Sicheres Auftreten ist der beste Weg

Mit »echten« Waren locken die dubiosen Handelsvertreter. Woran man echte Waren erkennt, zeigt die Moosacher Polizei bei ihren Aktionstagen.	Foto: cr

Mit »echten« Waren locken die dubiosen Handelsvertreter. Woran man echte Waren erkennt, zeigt die Moosacher Polizei bei ihren Aktionstagen. Foto: cr

Moosach · Die Tricks der Haustür-Betrüger werden immer dreister; und ihre Opfer sind immer die wehrlosesten der Gesellschaft: ältere Menschen. Das ist eine Erkenntnis, die die Moosacher Polizei am Mittwoch, 1. September, beim Aktionstag im Olympia-Einkaufszentrum den Bürgern zu vermitteln versuchte.

Leider ist es so, dass sich ältere Menschen leichter verunsichern lassen und ruckzuck haben ihnen gewissenlose Gauner irgendein »edles Stück« für teures Geld verkauft, das sich am Ende als wertloser Plunder herausstellt. Oder sie kommen mit dem Zettel-Trick, dem Wasserglas-Trick, als falsche Krankenschwester, falscher Sozialamtsmitarbeiter oder sogar als falscher Polizist an die Haustür.

»Lassen Sie sich an der Haustür immer, wirklich immer den Dienstausweis von Leuten zeigen, die vorgeben, im Einsatz zu sein«, appelliert Uwe Gesell, Kontaktbeamter bei der Polizeiinspektion Moosach. »Überprüfen Sie im Zweifelsfall immer, ob ein vorgeblicher Polizeibeamter vor Ihrer Tür echt ist. Fragen Sie unter der Notrufnummer 110 nach.

Die Kollegen wissen, wer wo im Einsatz ist. Und der Beamte vor der Tür wird auch nicht böse sein, weil er das Problem ja auch kennt«, erklärt Gesell. Wer allerdings schnell das Weite sucht, nur weil das ausgewählte Opfer misstrauisch wird, der ist sicher ein »krummer Vogel«. Auch die sollte man schnellstens, wenn möglich mit Personenbeschreibung, der Polizei melden, damit nicht womöglich der eigene Nachbar Opfer wird.

»Die Täter haben meistens selbst Angst«, weiß Gesell aus Berufserfahrung. Die würden kaum zurückkommen und sich in irgendeiner Weise »rächen«. Sie wollen ja gerade ohne Gewaltanwendung ans Geld kommen.

Ein bisschen Aufmerksamkeit hilft immer, genauso wie die Polizei. Lieber einmal umsonst die 110 gewählt, als mitanzusehen, wie der Nachbar ausgenommen wird. Und wenn’s doch ein falscher Alarm war – das kann vorkommen. Niemand kann erwarten, dass man eine Situation gleich richtig einschätzt. Auch hier ist eine Portion Misstrauen gefragt. Vorsichtig sollte man allerdings sein, wenn man vorhat selbst einzugreifen. Lieber die Polizei alarmieren. »In München ist es in der Praxis möglich, dass die Polizei innerhalb von drei Minuten nach der Alarmierung am Tatort ist«, erklärt Gesell. Mit ein Grund, warum die Stadt zu den sichersten Großstädten Deutschlands gehört.

Aber die Polizei kann nicht überall sein. Ihre wichtigsten Hinweisgeber sind die Menschen, die ihre Umgebung aufmerksam beobachten. Da aber auch das nicht immer so einfach möglich ist, sollte man auch in der Lage sein, sich selbst gegen böswillige Zeitgenossen durchzusetzen.

Gewalt ist dabei immer das letzte Mittel. Selbstbewusstsein und Selbstsicherheit ausstrahlen, allein das schreckt schon ab. Und wenn man dann bei einem lästigen Teppichverkäufer, der partout das Haus nicht verlassen will, noch einen scharfen Ton anschlägt, zieht er auch schnell »den Schwanz ein«. Selbstsicherheit kann man trainieren. Kostenlose Kurse hierfür bietet die Polizeiinspektion Moosach regelmäßig an. Die nächsten Termine sind Donnerstag, 21. Oktober, um 17 Uhr, Dienstag, 23. November, um 17 Uhr und speziell für Senioren am Dienstag, 18. Januar 2005, um 14 Uhr.

Außerdem gibt es kostenfreie Seniorenkurse zum Thema »Trickdiebstahl/Trickbetrug« am Dienstag, 21. September, um 17 Uhr, am Donnerstag, 18. November, um 14 Uhr und am Donnerstag, 9. Dezember, um 14 Uhr.

Nähere Informationen und Anmeldung unter Telefon 1 49 82-1 31 bei Polizeioberkommissar Uwe Gesell (Anrufbeantworter außerhalb der Bürozeiten). Da die Kurse stark nachgefragt sind, wird empfohlen, sich frühzeitig anzumelden. Damit Moosach wieder ein Stück sicherer wird. cr

Artikel vom 09.09.2004
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