Trafo-Brand sorgte am Samstag für Umsatzeinbußen von bis zu 30 Prozent

Einkaufscenter geräumt

Durch einen qualmenden Trafokasten drohte die Stromversorgung im Olympia Einkaufszentrum zusammenzubrechen. Darauhin wurde das Center evakuiert und geschlossen.Fotos: ta

Durch einen qualmenden Trafokasten drohte die Stromversorgung im Olympia Einkaufszentrum zusammenzubrechen. Darauhin wurde das Center evakuiert und geschlossen.Fotos: ta

Moosach · Droht ein simpler Trafobrand einen politischen Großbrand auszulösen? In der Hitze des Sommerlochs scheint der CSU-Stadtratsfraktion dies jedenfalls möglich.

Das Olympia-Einkaufszentrum musste aufgrund eines Trafobrandes am vergangenen Samstag kurz nach 16 Uhr geräumt werden. Durch einen technischen Defekt schaltete sich einer der drei Trafos, die das OEZ mit Strom versorgen, ab. Der zweite Trafo begann aufgrund der Überlastung zu qualmen.

Der Sicherheitsservice der Stadtwerke München (SWM) und die Feuerwehr rückten aus, um das Problem in den Griff zu bekommen. »In Absprache mit der Feuerwehr haben wir dann entschieden«, erklärt SWM-Sprecher Christian Miehling, »dass es sinnvoll ist, das Center aus Sicherheitsgründen zu schließen.« Ein Ausfall des dritten Trafos hätte den Stromausfall im gesamten Gebäude zu Folge gehabt. »Dann hätten weder Kassen oder Alarmanlagen noch funktioniert«, erklärt Miehling weiter. »Das Gebäude war aber zu keinem Zeitpunkt ohne Strom.«

CSU-Stadtrat Richard Quaas spricht von einer »Stadtwerke-Panne« und fragt die Verantwortlichen in einem Schreiben, wer denn nun für die Umsatzeinbußen aufkommen soll. Immerhin mussten die 140 Geschäfte dreieinhalb Stunden früher schließen. Dabei seien 20 bis 30 Prozent des Tagesumsatzes verloren gegangen.

Die Stadtwerke schließen die Haftung in diesem Fall aus. Miehling: »Eine Haftung durch den Stromversorger gibt es nach dem Gesetz nur, wenn Vorsatz oder grobe Fahrlässigkeit zu Grunde liegen. Das war in diesem Falle nicht gegeben.« Es wäre schlicht und ergreifend höhere Gewalt gewesen. »Jedes technische System kann einmal ausfallen.

Einen hundertprozentigen Schutz gibt es da nicht.« Für ein Notstromaggregat sei der Centerbetreiber selbst zuständig. Die Stadtwerke würden ihrer Pflicht, die Anlagen regelmäßig sorgfältig zu warten, jedenfalls nachkommen. Die Statistik gibt ihnen sogar recht. Im deutschen Durchschnitt ist jeder Haushalt 15 Minuten im Jahr ohne Strom. In München sind es gerade 3,6 Minuten. Im OEZ funktioniert der Strom seit Sonntag wieder reibungslos. Tobias Aumüller

Artikel vom 01.09.2004
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