S-Bahnänderung: Teilweise schlechtere Anschlüsse

Wartezeit verlängert sich

Bogenhausen · Die kurzfristigen Korrekturen am neuen Linien- und Fahrplankonzept der S-Bahn München, das eigentlich zum Fahrplanwechsel am 12. Dezember 2004 in Kraft treten sollte, bringen nun auch die Planer des neuen MVG-Busnetzes ins Schwitzen. Denn alle Fahrpläne für das neue Bussystem ab 12. Dezember, waren auf die neue S-Bahnsystematik abgestellt.

Fest steht jetzt: Nicht bei allen Buslinien sind noch Anpassungen möglich, weil sonst wiederum die zahlreichen Anschlüsse an U-Bahn und Tram nicht mehr funktionieren wie sie sollten. Und auch die S1 und S8 Richtung München können nun nicht, wie geplant, im Abstand von zehn Minuten abfahren Grund für die Änderungen des S-Bahnkonzepts ist die Verzögerung beim S-Bahn-Streckenausbau in Unterföhring.

Statt Ende 2004 wird der Tunnel erst ein Jahr später fertig sein. Die Gemeinde, die den Tunnel selbst bezahlt, hat sich für den Einbau eines aufwändigen Erschütterungsschutzes entschieden – wegen der besseren Schalldämmung. Das Landgericht München hatte den von der Gemeinde beantragten Baustopp bestätigt. Die vier Millionen Euro Mehrkosten trägt übrigens auch Unterföhring.

Brigitte Gemmer, MVG-Projektleiterin für das neue Busnetz: »Die Hiobsbotschaft der Bahn erreichte uns fünf vor zwölf. Die Fahrpläne für das neue Busnetz ab Dezember waren bereits fertig und auf die ursprünglich zum Dezember geplanten S-Bahnfahrpläne abgestimmt.« »Unvermeidbar«, so Gemmer, »verschlechtern sich die bisher optimal geplanten Anschlüsse trotz aller Bemühungen auf einigen Linien, insbesondere im Bereich Daglfing/Johanneskirchen.

So müssen z. B. die Fahrgäste, die mit der neuen Buslinie 189 vom Arabellapark zur Messe fahren möchten, künftig in Daglfing eine Stehzeit von rund fünf Minuten in Kauf nehmen, damit auch für die Umsteiger aus der S-Bahn die Anschlüsse sichergestellt sind. Fahrgäste aus der Gartenstadt Johanneskirchen, die vom S-Bahnhof »Johanneskirchen« aus die S-Bahn in die Innenstadt nehmen möchten, müssen nun künftig neun statt der geplanten vier Minuten auf ihren Anschluss warten. In der Gegenrichtung verlängert sich die Umsteigezeit von neun auf 15 Minuten.

Auch in Trudering kommt es beim Umsteigen auf einigen Linien zu längeren Wartezeiten als ursprünglich geplant: Hier verlängert sich die Wartezeit beim Umsteigen auf einigen Linien teilweise um mehr als zehn Minuten. Dies trifft beispielsweise die S-Bahn-Fahrgäste, die aus der Innenstadt kommen und in den Bus 193 in Richtung Wasserburger Landstraße umsteigen. Am Abend und am Wochenende beträgt die Umsteigezeit hier im ungünstigsten Fall 19 statt der bisher geplanten sechs Minuten.«

Von den veränderten Anschlüssen betroffen sind die künftigen Buslinien 139, 146, 154, 184, 187, 188, 189, 193 und 194 im Münchner Osten sowie die Nachtlinien und U-Bahnen in den frühen Morgenstunden, die Anschluss zur Flughafen-S-Bahn haben: Auch dort verlängert sich die Wartezeit beim Umsteigen um bis zu zehn Minuten.

Artikel vom 31.08.2004
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